Rezension

Schöner Roman, dennoch hätte es die Fortsetzung für mich nicht gebraucht

Ein ganz neues Leben
von Jojo Moyes

Bewertet mit 3.5 Sternen

Louisa Clark und Will Traynor hatten sechs gemeinsame Monate. Diese Zeit hat beide verändert. Lou ist zwar nicht mehr das Mädchen, das sie war, bevor sie Will kennen lernte, aber das Leben, das er sich für sie gewünscht hat, führt sie auch nicht. Der Verlust ihres geliebten Will ist für sie noch immer schwer zu ertragen. Sie lebt in einem Apartment und hat einen tristen Job. Sie existiert eher, als dass sie lebt. Eines Tages klingelt es an der Tür und es tut sich eine unerwartete Verbindung zu Will auf. Lou schöpft endlich wieder Hoffnung.

Ich habe Wills und Lous Geschichte in „Ein ganzes halbes Jahr“ geliebt. Sie hat mich zutiefst berührt und lange nicht mehr losgelassen. Bei diesem Buch handelt es sich um eines meiner absoluten Lesehighlights. An die Fortsetzung „Ein ganz neues Leben“ ging ich daher mit gemischten Erwartungen heran. Einerseits wollte ich das Buch unbedingt lesen, andererseits hatte ich Angst vor einer Enttäuschung. Mir war klar, dass die Geschichte emotional mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an ihren Vorgänger heran reichen würde, aber ich wollte zu gern erfahren, wie Louisa, die ich als Charakter sehr lieb gewonnen habe, es schafft, nach Wills Tod weiter zu machen und wie es ihr weiterhin ergeht.

Enttäuscht hat mich das Buch zwar nicht, aber es lässt mich mit ebenso gemischten Gefühlen zurück, wie ich es begonnen hatte. Es handelt sich z um einen schönen, unterhaltsamen Roman, der mich zwar, wie erwartet, nicht so berührt hat, wie sein Vorgänger, aber dennoch nicht kalt gelassen hat. Es war sehr schön Louisa wieder zu begegnen und sie durch die einzelnen Phasen tiefster Trauer bis hin zu neuer Hoffnung zu begleiten.

Ich habe irgendwo gelesen, dass Jojo Moyes einmal sagte, dass sie nie eine Fortsetzung von „Ein ganzes halbes Jahr“ geplant habe, sie aber das Gefühl überkam, dass Lous Geschichte noch nicht zu Ende sei. Dies klingt zwar, als sei die Idee zur Fortsetzung eher spontan gewesen, während des Lesens hatte ich aber häufiger das Gefühl, dass alles stellenweise ein wenig erzwungen wirkte, besonders was die im Klappentext angesprochene unerwartete Verbindung zu Will angeht. Es wirkte zwischenzeitlich alles ein wenig zu gewollt.

Fazit: Einerseits war es zwar toll, mit Lou einem lieb gewonnen Charakter wieder zu begegnen und zu erfahren, was aus ihr geworden ist, aber andererseits hätte es, auch wenn es sich um einen schönen Roman handelt, diese Fortsetzung für mich nicht gebraucht.