Rezension

Schöner Sommerroman mit Lebensweisheiten und viel Charme

Mirabellensommer - Marie Matisek

Mirabellensommer
von Marie Matisek

Bewertet mit 5 Sternen

„Mirabellensommer“ ist der Nachfolgeroman von „Sonnensegeln“.
Erneut befinden wir uns in der Provence in der Nähe von Grasse und Nizza auf der Domaine de Lafleur. Dorthin war Marita aus Norddeutschland als Krankenpflegerin für den Seniorchef gegangen und blieb dann dort, weil sie sich in den Juniorchef Lucien verliebt hatte.
In dieser Fortsetzung stehen aber nun die Familien Verbier und Babajou im Mittelpunkt. Ségulène Verbier ist der gute Geist im Haus Lafleur und lebt mit ihrem Mann Gilbert in der Nähe. In diesem Sommer ist Enkelin Julie bei den beiden zu Gast.
Die Familie Babajou kam vor vielen Jahren von der Elfenbeinküste nach Frankreich. Babette und Aristide führen ein Obst- und Gemüsegeschäft in der Stadt und sind mit ihrem Leben und ihren Kindern glücklich.
Beide Familien, die sich durch Marita kennengelernt haben, verbindet eine gute Freundschaft. Doch die wird auf die Probe gestellt, als sie Julie, die Enkelin der Verbiers in Rachid, den Sohn der Babajous verliebt.

Marie Matisek erzählt hier erneut eine wunderschöne sommerliche Geschichte zum Wohlfühlen. Die Provence und die Côte d’Azur im Hochsommer bilden eine tolle Kulisse genau wie im weiteren Verlauf auch die Nordseeküste. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind schön und bildhaft, so dass man das Meer rauschen hört und die großen Jasmin- und Rosenfelder vor sich sieht und deren Duft in der Nase hat.
Mit der Familie Babajou erzählt die Autorin das Leben eines jungen Paares von der Elfenbeinküste, das seine Heimat verließ und nach Frankreich ging, um dort ein besseres Leben führen zu können. Aristide und Babette haben sich mit ihrem Geschäft eine Existenz aufgebaut und sind in der Lage ihre Familien in der Heimat finanziell zu unterstützen. Aber es wird auch deutlich, dass die Familie aus einem anderen Kulturkreis kommt. Und genau dadurch entstehen die Probleme zwischen den Babajous und der alt eingesessenen Familie Verbier.
Da spielen Unkenntnis und Vorurteile eine Rolle aber auch Glaubensfragen.
Im Gegensatz dazu steht das junge Liebespaar, das sich völlig vorbehaltlos und unvoreingenommen ineinander verliebt hat und plötzlich „ausreißt“, um seine junge Liebe genießen zu können.
Die Autorin hat dieses Thema in eine turbulente Geschichte verpackt, in der so allerlei geschieht. Dramatische Ereignisse für die Babajous sorgen dafür, dass die Freundschaft der Familien über den Problemen steht.
Die Stimmung des Romans ist sommerlich und meistens auch fröhlich. Aber es gibt auch etliche Momente, die zum Nachdenken anregen und auch die Romantik kommt nicht zu kurz.
Dieser Sommerroman hat mich mit seinem tollen Thema, Lebensweisheiten und viel Charme begeistert!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

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