Rezension

Schöner Wächterroman

Der fünfte Elefant - Terry Pratchett

Der fünfte Elefant
von Terry Pratchett

Bewertet mit 5 Sternen

Sir Samuel Mumm ist in diplomatischer Mission auf den Weg nach Überwald, um dort mit dem neuen Zwergenkönig über den Fetthandel nach Ankh-Morpork zu verhandeln. Mit Ehefrau, einem Troll und einem aufgezwungenen Buchhalter soll er die Interessen der Stadt vertreten. Als in der fernen Metropole jedoch ein wichtiges Zwergenartefakt gestohlen wird, gerät alles außer Kontrolle. Die Wache verwandelt sich in pures Chaos, Mumm wird immer mehr in die Feindschaft zwischen Zwerge, Werwölfe und Vampire verwickelt und die Kriminellen in Ankh-Morpork verhalten sich fast schon zu gesittet.

Auch wenn "Der fünfte Elefant" ein eigenständiges Buch ist, sollte man es nicht unbedingt als Einstieg in Pratchetts Wächterromane nehmen. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass das Buch verständlicher ist, wenn man die beiden vorherigen Wächterromane ("Wachen! Wachen!" und "Helle Barden") bereits kennt. So ist man gut über die aktuellen bzw vergangenen Geschehnisse und Hintergründe informiert und kann das Buch in vollen Zügen genießen.

Das Hauptaugenmerk liegt diesmal bei den Themen Politik, Diplomatie und ansatzweise auch Religion und Kultur. Daraus zaubert Pratchett eine wundervolle Satire über die man sowohl lachen und auch den Kopf schütteln kann. Es werden Intriegen gesponnen, Morde begangen und der ein oder andere begeisterte Igor mit Arbeit und nürtlichen Organen versorgt. Kurz: Es ist Pratchett wie man ihn kennt und liebt.

Von den Romanen, die sich um Ankh-Morporks Stadtwache dreht, finde ich diesen hier am besten. So lernt man Samuel Mumm mal von einer etwas neueren Seite kennen und bekommt auch einen Einblick in die Vergangeheit und Hintergründe von einigen Mitgliedern der Wache und "Mindherheiten"  der Stadt. Super gemacht und schön geschrieben.