Rezension

Schöner Wohlfühlroman

Verliebt im Café Inselglück - Susanne Oswald

Verliebt im Café Inselglück
von Susanne Oswald

Zum Inhalt (Klappentext):

Seit Langem träumt Hannah davon, ihre kleine Pension auf Amrum in ein Café umzubauen. Sie weiß auch schon genau, wie es aussehen soll. Das Café Inselglück soll der perfekte, unverwechselbare Wohlfühlort sein. Und dazu gehören natürlich auch süße Köstlichkeiten. Da kann es nur Schicksal sein, dass Hannah beim Aufräumen ein altes Backbuch ihrer Urgroßmutter hinter dem Bücherregal findet. Sofort wird sie vom Kuchenfieber gepackt, und ist von da an kaum aus der Küche fortzubekommen. Doch ausgerechnet jetzt, wo alles so perfekt läuft, bekommt Hannah von ihrem Verlobten Lennard nicht die Unterstützung, die sie sich erhofft hat. Mit einem Mal ist Hannah sich nicht mehr sicher, ob sie wirklich den richtigen Mann an ihrer Seite hat. 

 

Meine Meinung:

Vorweg: "Verliebt im Café Inselglück" ist der zweite Teil einer Reihe, auch wenn das nirgendswo explizit steht und ich es auch zunächst nicht wusste. So wie ich es verstanden habe, handelt jedes Buch über einen anderen Hauptcharakter. Trotzdem habe ich am Anfang des Buches gemerkt, dass mir bestimmte Informationen über die Nebencharakter fehlen. Wahrscheinlich werden diese dann im ersten Band behandelt, da es sich dort um Fenjas Geschichte handelt, die hier nun eine Freundin von Hannah ist. Ich konnte das Buch auch gut ohne das Vorwissen lesen, aber es ist mir eben aufgefallen, dass mir da was fehlt. 

Der Schreibstil der Autorin hat mir soweit ganz gut gefallen. Es ist angenehm und leicht zu lesen. Ich fand bloß, dass manchmal einige Dialoge ein wenig gestellt wirkten. Aber alles in allen lässt es sich wirklich gut lesen. Erzählt wird die Geschichte aus der 1. Person aus Hannahs Sicht. 

Der Verlauf der Geschichte ist recht ruhig. Es gibt nicht viel Action oder sinst irgendwas. Der Fokus liegt auf die Zwischenmenschlichen Beziehungen, deswegen stehen die Charaktere hier ganz klar im Mittelpunkt und nicht die Geschichte an sich. Es werden auch Themen angesprochen, die für die heutige Gesellschaft wichtig sind wie die Integration von Flüchtlinge oder auch die Umwelt. In einem anderen Roman, dass ich von der Autorin kenne, war es schon genauso gewesen. Ich fand das ganz nett und meiner Meinung nach wurde es gut eingearbeitet. 

Wirklich toll fand ich die Freundschaften, die hier dargestellt wurden. Nach dem Beenden des Buches hinterlässt das wirklich ein sehr positives Gefühl. Das war wirklich schön. Es sind wirklich alle sehr liebeswerte Charaktere. Ich fand auch, dass die Charaktere einiges an Facetten hatten, auch die Nebencharaktere, sie sind also nicht nur Statisten in der Geschichte.

Mir war es aber dann an der einen oder anderen Stelle doch ein bisschen zu viel, vor allem das Ende. Das Glück ist zu perfekt. Auch der Umbau der Pension in einem Café läuft viel zu einfach und schnell ab, also dieser Roman ist nicht wirklich realistisch. Es ist letztendlich okay, aber ich persänlich muss in der Stimmung für so eine Art von Roman sein. 

Mit Hannah als Protagonistin bin ich insgesamt ganz gut klar gekommen. Sie ist eine sympatische Protagonistin, die man gerne haben muss. Schade fand ich dafür, dass sie bezüglich der Kommunikation zu Lennard so wenig Mut gezeigt hat, aber nun gut. 

Sehr nett sind die Rezepte am Ende des Buches. So kann man sich die leckere Süßspeisen selber Zuhause zaubern, ohne dafür verreisen zu müssen. Ich mag sowas in Büchern, wenn das Thema des Buches irgendwie mit Backen oder Kochen zu tun hat.

Es ist insgesamt ein Wohlfühlroman und beim Lesen habe ich mir oft gewünscht, dass ich nun auch auf einer Insel bin oder zumindest in der Nähe vom Strand. Ein schnelles Lesevergnügen, um von der Realität abzuschalten und um sich an einen schönere Ort zu träumen.