Rezension

Schöner Wohlfühlroman mit viel Natur, gutem Essen und italienischem Flair!

Der Schmetterlingsgarten - Marie Matisek

Der Schmetterlingsgarten
von Marie Matisek

Bewertet mit 5 Sternen

In ihrem neuen Roman nimmt uns Marie Matisek erneut mit nach Italien, diesmal auf die schöne Insel Capri.
Dort begegnen wir Lucia, die als „Haushälterin“ bei Contessa Annunziata Farnese in deren Palazzo lebt. Sie kümmert sich um die alte Dame, den Haushalt und genießt auch den herrlichen Garten, den einst der Vater von Annunziata anlegte.
Lucia ist auf Capri aufgewachsen, lebte aber einige Jahre in Neapel und ist nun seit einiger Zeit zurück auf der Insel. Ihre Rückkehr wird in der der kurzen Vorgeschichte beschrieben.
Lucia ist zufrieden mit ihrem Leben, so wie es im Moment ist und sie genießt es, wieder in der Nähe ihrer Familie zu sein.
Einzig ihr Noch-Ehemann Alessandro beunruhigt Lucia, denn er willigt immer noch nicht in die Scheidung ein.

Martin kommt aus Deutschland und ein Forschungsauftrag über einen seltenen Schmetterling führt ihn nach Capri. Schnell kommt es zu einer kurzen aber heftigen Begegnung zwischen Lucia und Martin, denn eine Fundstelle für den Schmetterling soll ausgerechnet der Garten des Palazzo sein, in den die Contessa niemanden hineinlässt.
Es kommt immer wieder zu Begegnungen zwischen den beiden, aber bis es anfängt zu knistern, dauert es eine Weile.
Die Liebesgeschichte nimmt in dem Roman wenig Raum ein und hält sich dezent im Hintergrund. Sie lässt aber auch einigen Spielraum für eine Fortsetzung der Geschichte.

Im Mittelpunkt steht eigentlich der prächtige Garten der Contessa, den einst ihr Vater mit Pflanzen aus aller Welt anlegte. Diese brachte er von seinen Forschungsreisen als Biologe mit. Die Contessa hütet deshalb den Garten, weil sie ihn unbedingt erhalten will, denn er ist auch ihre Erinnerung an glückliche Kindertage und eben an ihren Vater.
Alles gerät ins Wanken, als Lucias Noch-Ehemann Alessandro auftaucht, denn was er im Schilde führt, kann nichts Gutes sein.
Da kommt einige Spannung auf und die Autorin entwickelt die Story mit viel Kreativität rund um Alessandros unehrenhafte Absichten und die Contessa und den Palazzo mit dem Garten.
Es geschieht einiges und es werden praktisch alle Protagonisten einschl. der Nebenfiguren maßgeblich in die Handlung einbezogen.

Was mich aber sehr begeistert hat, waren die anschaulichen und bildhaften Beschreibungen der Autorin von Capri und seiner Natur und im Besonderen von diesem traumhaften Garten und all seiner Bewohner wie die Schmetterlinge.
Da hörte ich nicht nur das Meer rauschen sondern hatte auch die Düfte der Pflanzen in der Nase und habe viele interessante Fakten über einige Pflanzen und Insekten erfahren. Marie Matisek hat hier gut recherchiert und viele echte Fakten einfließen lassen. Erfunden ist lediglich der „Schwarmbläuling“, den Martin in der Geschichte erforscht.
Es hat mir wirklich gut gefallen, dass die Natur und insbesondere die Erhaltung von Pflanzen- und Insektenarten hier ein großes Thema sind.

Die Protagonisten sind alle in ihrer Rolle gut gelungen. Besonders die Contessa Annunziata hat mir gefallen, denn sie ist eine liebenswerte alte Dame, die im hohen Alter noch mal richtig aufblüht.
Aber auch Lucia war mir sympathisch und ihre Familie ist wirklich herzlich.
Es geht auch oft um gutes Essen und viel italienisches Lebensgefühl.
Das alles zusammen bildet eine perfekte Mischung für einen schönen und sehr unterhaltsamen Roman, der nicht nur Lust auf den Frühling sondern auch auf die dann wieder erwachende Natur macht.
Ich habe diesen schönen Wohlfühlroman genossen und freue mich auf die Fortsetzung!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

© Fanti2412