Rezension

Schönerr historischer Fantasy Roman

Gemmas Visionen - Libba Bray

Gemmas Visionen
von Libba Bray

Inhalt:
Unsere Geschichte befördert uns in das Jahr 1895. Die 17 jährige Gemma lebt mit ihrer Mutter in Bombay, Indien. Der Rest ihrer Familie hält sich in London auf. Gemma möchte auch nach London, doch ihrer Mutter ist dies nicht recht. Auch an diesem Tag bricht wieder ein Streit zwischen den Beiden aus. Da Gemmas Mutter sich nicht in aller Öffentlichkeit mit ihrer Tochter streiten möchte, schickt sie diese nach Hause. Gemma ist wütend und verwirrt. Sie rennt durch die Straßen von Bombay und hat plötzlich eine Vision. In dieser Vision sieht sie ihre Mutter sterben. Schnell stellt sich heraus, dass diese Vision Wirklichkeit ist und ihre Mutter wirklich tot. Mittendrin ein geheimnisvoller Unbekannter...

Nach dem Tod ihrer Mutter kommt Gemma dann tatsächlich nach London. Sie wird auf die Mädchenschule "Spence" geschickt, auf der sie lernen soll, eine richtige Dame zu werden. Immerhin soll sie gut verheiratet werden.

Auf der Schule lernt Gemma ziemlich arrogante Mädchen kennen, mit denen sie einfach nichts zu tun haben möchte. Lieber bleibt sie alleine und unsichtbar. Doch dann geschehen Dinge, die Gemma mit genau diesen Mädchen zusammen schweißt. Sie teilen große Geheimnisse und bringen sich damit in Gefahr.

Persönliche Meinung:
Da dieses Buch zu meinem Project10Books gehört, habe ich nun endlich danach gegriffen. Außerdem hatte ich richtig Lust auf die Epoche. Als ich dann sah, dass das Buch auch noch in London spielt, MUSSTE ich es einfach als nächstes lesen.

Nach einigen Startschwierigkeiten kam ich dann auch gut in die Geschichte rein und muss sagen, dass ich wirklich angetan bin.

Am meisten erfreut hat mich diese gesunde Mischung aus typischem Jugendbuch, Fantasy und Historik. 
Es gibt auch hier natürlich diese Elemente, die man aus fast jedem Jugendbuch dieser Richtung kennt. Das eine Mädchen ist hübsch, das andere nicht. Das eine reich, das andere arm. Und dann noch dieses eine besondere Mädchen, hier unsere Gemma. Doch dadurch, dass man hier noch den historischen Aspekt hat, nervt dieses Klischee einfach mal überhaupt nicht. 

Mit Gemma haben wir eine starke Protagonistin, eine kleine Rebellin, die dennoch auch ein wenig naiv ist. Die Mischung ist aber so gut, dass ich nicht einmal von ihr genervt war. Da nervten mich eher ab und an ihre Freundinnen mal an, aber auch nicht so extrem, wie man das aus anderen Büchern vielleicht kennt.

Das Fantasy Element spielt natürlich hier auch eine große Rolle und kommt schnell zum Vorschein, als Gemma noch in Indien ihre erste Vision hat. Die Art der Visionen finde ich hier allerdings sehr cool, denn da habe ich anderes erwartet und war doch überrascht.

Mein Highlight waren hier wirklich die historischen Elemente. Man bekommt wieder einen schönen Einblick in die damalige Zeit, aber nicht so stark, dass es für Leute, die nicht so gerne historisch lesen, abschreckend sein könnte. Die Stellung der Frau wird hier auch wieder verdeutlicht, alles aber wirklich sehr jugendgerecht erklärt. Also auch wieder ein gewisser Lerneffekt. Wie könnte man Menschen die Geschichte besser beibringen, als in einem tollen Buch verpackt?

Fazit und Bewertung:
Ich vergebe 4 **** für dieses Buch. Es hat mir wirklich gut gefallen, jedoch war es kein herausragend gutes Buch, wo ich sagen würde, sowas gab es noch nie. Es hat eben doch diesen typischen Jugendbuch-Flair, mit dem wir in letzter Zeit einfach sehr überhäuft werden. 
Trotzdem hatte ich viel Spaß damit und kann es auf jeden Fall weiter empfehlen.