Rezension

Schönes Buch, aber ich hatte ein paar Verständnisprobleme

Oneiros - Tödlicher Fluch - Markus Heitz

Oneiros - Tödlicher Fluch
von Markus Heitz

Bewertet mit 3 Sternen

Konstantin Korff ist einer der besten Thanatologen, versteht es also meisterhaft, Verstorbene einzubalsamieren. Doch er ist kein Mensch wie jeder andere, sondern hat eine gefährliche Eigenschaft in sich, die ihn zur tödlichen Gefahr für sein Umfeld macht. Vor allem deshalb ist er allein und schläft auf einem einsamen Hausboot. Doch dann verliebt er sich in Iva - und gleichzeitig ruft ein alter Freund an und bittet ihn um Hilfe, einen anderen unschädlich zu machen, der die gleichen Eigenschaften wie Korff hat - nur noch gefährlicher. Korff zögert nicht lange, denn dadurch bekommt er auch die Möglichkeit, seinen Fluch los zu werden - und mit Iva glücklich zu werden.

 

Der Schreibstil ist toll, man kann das Buch gut in einem Rutsch durchlesen. Am Anfang hätte ich mir vielleicht nur mehr verständliche Erklärungen zur Thanatologie gewünscht.

 

Dann fingen meine Probleme mit dem Buch jedoch schon an. Der allgegenwärtige Tod wird immer nur als Schnitter oder Gevatter bezeichnet. Ich kannte zwar schon beide Begriffe, aber sie haben mir viel von der Spannung genommen, denn der Begriff Tod ist für mich einfach viel ausdrucksstärker, viel greifbarer. Es ist in etwa so, als würde man eine strahlende Atomwolke nach einem atomaren Unfall als strahlenden Regen bezeichnen. Diese Begriffe rufen einfach nicht die gleichen Emotionen hervor. Ich habe mich dann auch gewundert, dass der von Korff selbst kreierte Begriff Gevatterstein oder Schnitterstein von einer anderen Person, die sich bis dahin nicht mit dieser Wirkung bestimmter Edelsteine befasst hatte, sofort ohne jegliche weitere Erklärung verständen wurde. Ich hätte wohl erst einmal nachfragen müssen. Auch da hätte ich die Bezeichnung verfluchte Steine oder Todessteine sehr viel ausdrucksstärker empfunden.

 

Mit dem Inhalt hatte ich dann ebenfalls Probleme. Ich fand den Fluch bzw. die Auswirkungen desselben nicht immer logisch. Mal wurde er von einer einfachen Tür im Flugzeug aufgehalten, mal nicht einmal von Mauern, endete dann aber doch außerhalb des nach oben offenen Gebäudes. Eine genaue Erklärung des Fluchs, seiner Auswirkungen und seiner Wirkungsweise fehlte mir dann auch sehr lange bzw. bekam ich bis zum Schluss nicht. Die Opfer waren tot - eine genauere Erklärung, woran genau sie gestorben waren, gab es nicht. Diese Verständnisprobleme begleiteten mich das gesamte Buch. Erst am Schluss gewann es etwas an Fahrt und Spannung. Wie sich am Ende die Beziehung mit Iva entwickelte, hat mich dann noch positiv beeindruckt.

 

Fazit: Mir gefiel die Idee und auch der generelle Schreibstil. Es waren dann aber einige Kleinigkeiten, die mich persönlich störten und meinen Lesespaß gebremst haben. Ein anderer Leser mag jedoch schon wieder ganz anderer Meinung sein.