Schönes Buch für den Sommer
Wer gerne Geschichten liest, in denen die Vergangenheit eine Rolle spielt und dennoch etwas sucht, das nicht zu melancholisch oder dramatisch ist, der sollte dieses Buch genauer unter die Lupe nehmen. Eine überforderte 30 jährige Frau namens Rebekka, ein junger schlagfertiger Typ (Taye), eine alte, kultivierte Dame (Dorothea) und nicht zu vergessen Beo Lingen spielen die Hauptrollen.
Rebekka als Hauptfigur machte es mir zu Anfang nicht ganz leicht sie zu mögen. Ihr Verhalten wirkt übertrieben kratzbürstig und absichtlich unverschämt. Mit der Zeit ändert sich dies zum Glück und, wenn man mal ehrlich ist, sind wir Menschen auch nicht perfekt und immer stolz auf unser Verhalten. Warum sollen Buchfiguren dann nicht auch mal etwas Blödes machen dürfen?
Taye, der junge Gärtner bringt noch etwas mehr Pep und Humor in die Geschichte. Er gibt Rebekka gekonnt Paroli. Die Dialoge zwischen den beiden sind köstlich.
Immer wieder tauchen einzelne Briefe zwischen den Kapiteln auf, und man weiß sofort, dass diese von der jungen Dorothea geschrieben worden sind. Es ist interessant zu erfahren, was sie als junges Mädchen durchmachen musste. Allerdings erfährt man die ganze Wahrheit erst zum Schluss (wie es sich gehört;)) Etwas schade war es, dass diese Flashbacks nicht länger ausfielen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass die Vergangenheit einen großen Teil des Buches einnehmen würde. Dem war aber nicht so. Deshalb ist das Buch wirklich gut für die Terrasse geeignet (weil nicht zu anspruchsvoll).
Manchmal kam es zu einer etwas kitschigen Szene, die aber meistens wieder schnell vorbei war, sodass es kaum einen schalen Geschmack im Mund hinterließ.
Auch die Thematik der Blumen (jedes Kapitel ist nach einer anderen Blume benannt, die wiederum eine spezielle Bedeutung hat, die zum Kapitel passt) fand ich absolut gelungen.
Fazit: Ein gemütliches, humorvolles (ich sage nur Beo Lingen, genial!) und gut ausgeklügeltes Buch, perfekt für den Sommer!