Rezension

Schönes Cover, aber die Geschichte war nicht meins

Mit Herz und Bogen - Melanie Dickerson

Mit Herz und Bogen
von Melanie Dickerson

Bewertet mit 2 Sternen

Fronika Menkels ist ein Waisenkind, das bei ihrem wohlhabenden Onkel lebt. In ihrem Dorf hungern Kinder und Alte, deswegen beschließt sie ihnen auf ihre eigene Art zu helfen. Mit Pfeil und Bogen streift sich nachts durch den Wald des Markgrafen und wildert, um das Fleisch mithilfe ihres Onkels an die Armen zu geben.

Doch dann kommt ein neuer Förster ins Dorf und dem Wilderer auf die Spur. Fronikas Mission ist in Gefahr und bei einer Entdeckung droht ihr der Kerker oder Schlimmeres.

 

Meinung:

 

Vielen Dank an den Brunnen Verlag und Lovelybooks, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte. Das Buch „Mit Herz und Bogen“ hat mich durch sein Cover angesprochen und auch der Klappentext klang sehr interessant. Der Originaltitel „The Huntress of Thornbeck Forest“ hat mich persönlich noch etwas mehr angesprochen, als der Deutsche. Es klang nach Robin Hood und Aragorn und da war ich natürlich gleich dabei *-*

 

Fronika Menkels ist eine junge Frau, die unter dem Schutz ihres Onkels in der Nähe des Thronbeck Waldes lebt. Hier herrscht der Markgraf, eine Person, um die sich schlimme Gerüchte ranken. Fronika genießt viele Freiheiten und sie aht eine geheime Mission: Nachts wildert sie im Wald des Markgrafen und ihr Onkel verteilt das erlegte Wild an die Armen und Waisen des Dorfes. Doch dann wird ein neuer Förster eingestellt und Fronika unterlaufen Fehler. So findet Matthis der Förster zum Beispiel einen fremden Pfeil im Wald und weiß schon bald, dass hier jemand die Tiere des Markgrafen tötet. Auf ein solches Verbrechen stehen harte Strafen und Fronika beginnt um ihre Freiheit zu fürchten. Zugleicht lernt sie Mattis aber auch immer besser kennen und fühlt sich zu ihm hingezogen. Auch dem jungen Mann geht es nicht anders. Doch kann sich Fronika wirklich auf ihn einlassen, wenn er es doch ist, der sie jagt?

 

Ich mochte die Idee dieses Buches wirklich gerne. Eine junge Frau, die sich trotz der mühen ihres Onkels nicht verheiraten lässt, die die Bibel studiert und gleichzeitig versucht die Welt zu verbessern. Dazu der Konflikt in der Liebesgeschichte und das Dorfleben in diesem Jahrhundert.

 

Leider hat mich die Umsetzung nicht überzeugt. Der Schreibstill war holperig und abgehackt. Teilweise waren sehr viele Wiederholungen vorhanden und es ging nur stockend vorwärts. Die Figuren blieben mir fremd, ihr Verhalten war nicht nachzuvollziehen und manchmal eher fragwürdig. Besonders den Nebenfiguren fehlte es für mich viel zu sehr an Tiefe. Die Romantik, von der im Klappentext die Rede ist, habe ich völlig vermisst. Ebenso das Thema Glauben, was ich bei einem Buch aus dem Brunnen Verlag erwarte. Hier fehlte mir eindeutig die Tiefe und vor allem, die Beständigkeit. Es gab zwei sehr schöne Szenen von Fronika über Gott, das Bibellesen und persönliche Entscheidungen, sonst fiel das Thema jedoch völlig unter den Tisch. Die Entwicklung der Geschichte wurde gegen Ende hin für mich sehr unrealistisch, besonders die Rolle des Markgrafen. Einige Szenen waren sehr überspitzt, wie z.B. eine Schussverletzung am Arm, die plötzlich zu einer lebensbedrohlichen Verletzung wurde. Auch Fronikas Mission verliert mit jedem Kapitel an Realität und Sinn.

 

Urteil: Ein schönes Cover, doch die Charaktere sind schwach und ihr Verhalten teilweise unglaubwürdig, die Geschichte ist vorhersehbar und stellenweise viel zu überspitzt. Für mich war es leider nichts.