Rezension

schönes japnisch-angehauchtes Jugendbuch

Der Clan der Otori 01: Das Schwert der Stille - Lian Hearn

Das Schwert in der Stille
von Lian Hearn

Bewertet mit 4.5 Sternen

Tomasu lebt in einem kleinen Dorf, Mino, mit seiner Mutter bis dieses von dem Tohan-Clan vernichtet wurde. Das Dorf bestand nur aus Verborgenen, eine religiöse Minderheit, und diese sind Lord Ida und den anderen Tohan ein Dorn im Auge. Tomasu entkam der Massaker wurde aber von Lord Ida und einem seiner Anhänger deutlich gesehen, bevor er Lord Shigeru Otori in die Arme lief. Dieser rettete ihn, hab ihm den Namen Takeo und nahm ihn mit sich nach Hause. Dort lernte Takeo alles über den Clan der Otori, schreiben, lesen, einfach alles was ein Junge in seinem Alter können sollte. Denn Shigeru hatte die Absicht Takeo zu adoptieren.
Eines Tages kam Meister Kenji und erklärte Takeo, dass er ein Mitglied des Stammes ist. Der Stamm besteht aus 5 Familien mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die sie als Attentäter oder Spione einsetzten. Von da an lernt Takeo auch diese Fähigkeiten zu nutzen. Damit Shigeru Takeo adoptieren darf, muss er Lady Kaede Shirakawa heiraten und somit ein Bündnis zwischen den Otori und den Tohan besiegeln.

Lian Hearn lässt abwechselnd Takeo und Kaede die Geschichte erzählen. Während Takeo mit der Trauer um seine Familie, die Ehre ein Otori werden zu dürfen, lernen muss ein Krieger zu werden, seine Stammesfähigkeiten nutzen muss und sich mit seinen beiden Lehrern klar kommen muss, hat Lady Kaede ein anderes schweres Los. Sie wurde als Kind als Pfand hergeben und soll bei einem engsten Verbündeten der Tohan ihr Leben fristen. Anstatt aber bei den Frauen zu leben muss sie mit den Dienstmädchen leben und entgeht nur knapp einer Vergewaltigung. Sie kann ihr Los als Frau schwer ertragen.
Ihr einziger Lichtblick wird Takeo sein.
Etwas störend an der Erzählstruktur ist, dass man von Kaede Sachen erfährt, die Takeo erst im Laufe des nächsten Kapitels in Erfahrung bringt. Ein Beispiel dafür ist die Hochzeit zwischen Kaede und Shigeru. Kaede erfährt es und Takeo berichtet erst von seinem Leben bei Shigeru und kommt dann in den Palast um davon zu erfahren. Sein Leben und auch was er sonst noch im Palast gehört hat ist äußerst wichtig, nur hätte man das vielleicht von der Struktur her etwas ändern können.
Hearn hat auch einen anspruchsvollen Schreibstil. Neben niveauvollen Worten kommen viele japanische Bezeichnungen hinzu, wie Tiere, Pflanzen und Uhrzeiten. Auch das Leben der einfachen Menschen und der Kriegerklasse beschreibt sie gut.
Sie erzeugt Spannung durch Takeos Flucht, seine Fähigkeiten, die Intrigen in der Kriegerklasse und deren Konflikte, der versteckten Liebesbeziehung zwischen Kaede, Takeo und Shigeru, Lady Maruyama. Auch der Stamm und seine Interessen werfen einen drohenden Schatten auf die ganzen Ereignisse.
Die Charaktere sind viel schichtig und deren Gefühle werden gut transportiert. Gerade bei Shigeru merkt man, dass er viel mehr als nur Lord ist. Er kümmert sich um seine Leute, interessiert sich für ihre Sorgen und Probleme und setzt sich für sie ein. Außerdem ist er Hass erfüllt auf Lord Ida der Schuld ist für dein Tod von seinen Vater und seinen Bruder. Er vermag auch Jahre lang seine Liebe zu verheimlichen. Er ist nicht der Mann der er auf den ersten Blick zu seien scheint. Lady Kaedes Gefühle wie Einsamkeit, ihre Ängste und ihre Liebe zu Takeo sind für den Leser empfindbar.