Rezension

Schönes Jugendbuch über die erste große Liebe

Wie ein Himmel voller Seehunde - Sara Lövestam

Wie ein Himmel voller Seehunde
von Sara Lövestam

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz

Auf der Fähre hat ihr Vater immer gute Laune.

Meinung

Anna verbringt ihre Ferien wie immer, zusammen mit ihrem Vater wohnt sie die Zeit über in ihrer Hütte auf Sandö, einer kleinen Insel, die nur über die Fähre erreichbar ist. Sie fangen gemeinsam Fische und arbeiten an verschiedenen Sachen für ihr „Paradies“. Auch Lollo verbringt ihre Ferien auf Sandö, jedoch eher unfreiwillig, mit ihren Eltern, ihrem Bruder und dessen Kumpel. Kein Sommer, wie sie es sich vorgestellt hatte. Doch dann treffen die zwei unterschiedlichen Mädchen aufeinander und nach einigen ersten gemeinsamen Unternehmungen wachsen die Gefühle für einander, doch sind sich nicht beide darüber im Klaren, ob sie mehr als nur einen Sommerflirt wollen.

Der Schreibstil wirkt jung hat aber etwas unnahbares, was mich die Charaktere von weiter weg betrachten ließ und weswegen die Emotionen nicht wirklich zu mir über sprangen. Die Sätze im Großen und Ganzem sind eher kurz und knapp, ebenso wie die Kapitel, die immer abwechselnd aus der Sicht einer der Protagonisten geschrieben sind. Diese werden von einem Erzähler begleitet, welcher Einblicke in die Gedanken der beiden Mädchen ermöglicht. Annas und Lollos erstes Aufeinandertreffen läuft ohne Worte und mit stummen Blicken ab. Beide Familien kommen mit der Fähre auf die Insel. Während Anna und ihr Vater zu zweit sind und ihr Gepäck aus einigen wenigen Plastiktüten besteht, reißt Lollo mit ihren Eltern an. Die Familie besitzt ein neu gekauftes Ferienhaus auf der Insel, zwei Boote und eine menge Geld. Die beiden Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch fühlen sich beide von der anderen angezogen. Nach dem anfänglichen Unbehagen kommen die Zwei eines Tages in ein kurzes Gespräch und ehe sie sich versehen, sitzen sie in einem Boot und legen Netze auf dem Meer aus. Nach diesem Ausflug sehen sie sich regelmäßig, schreiben Briefe, sitzen am Lagerfeuer und grillen frischen Fisch.

Charaktere

Anna ist unscheinbar, gibt nicht viel auf Klamotten, Geld und Aussehen. Sie ist ruhig und unsicher, besonders wenn es um die Liebe geht. Früher verbrachte ihre ganze Familie die Ferien auf der Insel, doch ihre Mutter starb vor ein paar Jahren und ihr Bruder wurde älter und fing an zu arbeiten. Anna fühlt sich von Anfang an zu Lollo hingezogen und beobachtet sie immer etwas länger und genauer als nötig, da sie den Blick nicht abwenden will.

Lollo ist das genaue Gegenteil. In ihrem Leben dreht sich alles ums Geld und Ansehen. Zuerst macht sie sich über Anna und ihren Vater lustig, ist aber später genauso von Anna fasziniert, wie diese von ihr. Allerdings hat sie Angst, dass ihre Beziehung raus kommt und ihre Eltern und Freunde davon erfahren könnten.

Fazit

Wieder einmal ein schönes Jugendbuch über die erste große Liebe, zweier Mädchen. Leider kam die ganze Geschichte so entfernt rüber, dass manch ein Gefühl auf der Strecke blieb.  4/5 Sterne