Rezension

schönes Science-Fiction Abenteuer

Als die Welt zum Stillstand kam - Gabi Neumayer

Als die Welt zum Stillstand kam
von Gabi Neumayer

Bewertet mit 4 Sternen

Die Zukunft ist ungewiss und auch wenn man noch so stark versucht, sie zu beeinflussen und sich vorzubereiten, von einem Moment auf den nächsten kann der ganze, perfekte Plan zerstört werden.  So erleben es in „Als die Welt zum Stillstand kam“ die Menschen, die nach dem Torausfall zusehen, wie ihre gewohnte Welt zerfällt, Gewalt und Leid an der Tagesordnung stehen und man sich nicht sicher sein kann, ob es ein „Morgen“ geben wird.

Celie, Bernie und Alex, als die drei Hauptcharaktere haben mir sehr gut gefallen. Ihre Figuren waren schön dargestellt und auch wenn sie sich etwas erwachsener verhalten haben, als man es von vielen heutigen 17-18 jährigen so kennt, fand ich ihr Verhalten der Situation angemessen.

 

Gut gefallen haben mir die Perspektivwechsel im Buch, die Abschnitte wurden aus der Sicht verschiedener Personen erzählt, das hat es persönlicher gemacht und Gedanken und Gefühle waren besser nachvollziehbar. Die örtlichen Wechsel ergaben sich vor allem auch aus der räumlichen Trennung der Charaktere, ich empfand diese jedoch nicht als störend, sondern als willkommene Abwechslung, da man so viele verschiedene Orte kennen gelernt hat, die von den schwerwiegenden Veränderungen in der Welt betroffen waren.

Der Schreibstil war sehr angenehm und trotz der vielen fremden Begriffe, hat man sich gut zurechtgefunden und es hat den Textfluss nicht gestört. Falls doch mal ein Wort unklar war, konnte man es immer noch im Glossar nachsehen.

 

Mich hat das Buch auch zum Nachdenken angeregt, besonders durch die vielen persönlichen Schicksale, die behandelt wurden. Manchmal ist es vielleicht doch gut, wenn man vorgesorgt hat, als dann am Ende das Nachsehen zu haben. Man sollte sich außerdem nicht immer von der Technik oder anderen Dingen abhängig machen und selbst in der Lage bleiben, wichtige Dinge zu erledigen und selbst in die Hand zu nehmen. Die Geschichte hat außerdem deutlich gemacht, wie skrupellos Menschen in Extremsituationen reagieren, dass an erster Stelle das eigene Wohl steht und das Gemeinschaftsgefühl in weite Ferne rückt. Das war zwar irgendwie erschreckend, entspricht leider jedoch der Realität, man sieht es ja immer wieder, wenn Katastrophen eine Region erschüttern. Die dann helfen sind Menschen, die nicht betroffen sind, aber was tut man, wenn es keinen gibt, der nicht betroffen ist? Dazu passt ein Zitat aus dem Buch sehr schön: „ Das ganze Ausmaß einer Katastrophe zeigt sich nur dem, der sie von außen betrachtet“.

Mir hat „Als die Welt zum Stillstand kam“ gut gefallen und ich werde es weiterempfehlen.