Rezension

Schottische Geschichte lebendig verpackt

Hochlandfuchs - Claudia Schwarz

Hochlandfuchs
von Claudia Schwarz

Bewertet mit 5 Sternen

*** Klappentext ***
Der Roman lässt die Leser in die raue Romantik der schottischen Highlands und deren machtvolle Clans gegen Ende des 17.Jahrhunderts eintauchen und an der sich über alle machtpolitischen und standeswidrigen Grenzen hinwegsetzenden Liebe des jungen, englischen Viscounts Raven zu Sionnach, der mittellosen Tochter eines einfachen Hochlandbauern, teilhaben.

*** Meine Meinung ***
Das Buch hat mich wegen Schottland gereizt, dass ich dazu noch eine hübsche Story bekam, war natürlich nicht zu verachten.
Claudia Schwarz hat Charaktere zum Leben erweckt, von denen ich die meisten gleich ins Herz geschlossen hatte. Sionnach, ihr Bruder Brendan und Raven sind einfach lebendig in meinem Kopf geworden. Sie haben ihre Ecken und Kanten und ich fühlte mit ihnen mit. Mir hat auch sehr gut gefallen, dass die Figuren dazu lernten, sich veränderten und den Situationen anpassten, statt stoisch einem Klischee verhaftet zu bleiben.
Okay , ich war selber schon mal in den schottischen Highlands, aber die Autorin beschreibt die Landschaft so detailreich, dass man das Panorama vor dem inneren Auge sieht. Ich konnte förmlich das frische Gras und das Grün riechen.
Überhaupt schreibt Schwarz sehr bildreich und detailverliebt, was aber zu keiner Zeit zu Längen führte. Hier mal eine Beschreibung der Umgebung, während das Leben in den Highlands erlebt wird, dort mal eine Beschreibung der grünen Hügel, während die Gefangenen ihren Gedanken nachhängen - einfach immer passend und kurzweilig. So liest sich das Buch auch locker-flockig ohne langatmige Passagen.
Schwarz bleibt auch sehr nah an den historischen Ereignissen und dem harten und teilweise entbehrungsreichen Leben der Schotten in den schönen aber harten Highlands. Das hat mich auch total fasziniert, wie damals gelebt wurde und wie authentisch Schwarz dies beschrieb. Ich weiß nun eine geheizte Wohnung und trockene Füße bei Regen wieder besser zu würdigen.
Böse Zungen könnten das Buch zu einer Liebesschnulze degradieren und würden damit nur zu einem Drittel Recht haben. Ja, es geht um Liebe, aber auch um eigene Entwicklung, um Wachsen an den Ereignissen und um den Willen zu überleben und das Beste aus seiner Situation zu machen. Ich würde das Buch als historischen Romantik-Abenteuer-Roman bezeichnen und würde selbst damit noch nicht dem Inhalt wirklich Genüge tun. Also vergessen wir das mit der Genreeinteilung - ich finde eh, es gibt Bücher, die mir gefallen und Bücher, die mir nicht gefallen - was schert mich das Genre. Lassen wir uns einfach in die schottischen Highlands des 17. Jahrhunderts entführen.
Von mir bekommt „Hochlandfuchs“ die volle Punktzahl.