Rezension

Schräge Charactere und eine schreckliche Mordserie in Berlin sorgen für spannende Lesestunden!

Der Todesbruder -

Der Todesbruder
von Thomas Elbel

"Todesbruder"von Thomas Elbel und dem Verlag Blanvalet ist der dritte Band einer Thrillerserie.Ich kenne die Vorgänger zwar nicht,in diesem Band bin ich trotzdem gut ohne Vorwissen klar gekommen.Mit Vorwissen hätte man einige Situationen und Protagonisten vielleicht etwas besser verstehen können,was ich jetzt nicht unbedingt schlimm fand.Dafür werden die Vorgänger nachgeholt,denn "Todesbruder"hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist wieder ein Thriller nach meinem Geschmack.Der Schreib-und Erzählstil des Autors ist spannend und fesselnd.
Die gesamte Story ist clever ausgedacht und dank den detaillierten Beschreibungen sehr bildhaft.Schauplätze,Protagonisten und Tatorte sind dank der sehr bildhaften Vorstellungskraft des Autors unheimlich detailliert und realistisch beschrieben.Es gab überraschende Wendungen,die für gute Abwechslung gesorgt haben.Der Thriller ist oft brutal,perfide und nichts für schwache Nerven.Insgesamt ein fesselnder Lesegenuss,von der ersten bis zur letzten Seite.

Ein mittelalterliches Werk des Italieners Dante Alighieri wird von einem Killer kopiert,indem er seine ausgesuchten Sünder umbringt.Dabei steht jeder Sünde eine grausame Strafe gegenüber die gnadenlos durchgezogen wird.Da der Täter am Tatort immer eine römische Ziffernfolge hinterlässt, kommen Viktor(von)Puppe vom Berliner LKA und sein Partner Kenji Tokugawa,Ken genannt,nach ordentlicher Ermittlungsarbeit einer religiösen Schule auf die Spur,wo sie aber auf Schweigen stoßen.Doch sie kommen den Vertuschungen allmählich auf die Spur und somit auch auf den Täter,der seine Opfer unter anderem durch unzählige Wespenstiche und Verbrennungen tötet.Die Charaktere der Protagonisten fand ich hier besonders gut gelungen.Neben extremen Grausamkeiten hat der Autor mich mit seinen Protagonisten oft zum schmunzeln gebracht.Ein Ermittlerduo,was unterschiedlicher nicht sein kann,aber super harmoniert.Viktor ist der Spross einer alten Berliner Adelsfamilie mit düsterer Vergangenheit.Er hat sich aus privaten Motiven in die Berliner Mordkommission eingeschlichen und ist überraschender Weise zu einem leidenschaftlichen Ermittler geworden.Ausserdem ist er ein wandelndes Lexikon mit sechsten Sinn und staken Nerven,wenn es um seinen Kollegen Ken geht.Er hat mit seiner frechen und witzigen Art für Stimmung gesorgt.Ein Character,der wirklich kein Blatt vor den Mund nimmt und seinen Kollegen Viktor,auch liebevoll Püppi genannt,oft in peinliche Situation bringt. Trotzdem habe ich ihn gerne gelesen und er war mir sehr symphatisch,obwohl ich unter keinen Umständen mit ihm arbeiten könnte.Der Halbjapaner ist ein ehrlicher Sprücheklopfer und Gerechtigkeitsfanatiker.Es gibt hier einige unterschiedliche Charactere,die man ebenfalls gut kennen lernt.Schmulke,den Leiter der Spurensicherung habe ich mit seinem Berliner-Akzent auch sehr gerne gelesen.Wie gesagt,der Thriller ist sehr abwechslungsreich und wurde zu keiner Zeit langweilig.Warum der Titel hier "Todesbruder"heisst erfährt man auch und es bleiben keine Fragen offen.
Meiner Meinung nach hat "Todesbruder"auf jeden Fall volle fünf Sterne verdient!