Rezension

Schräge Untergrund-Story

Ein Wispern unter Baker Street - Ben Aaronovitch

Ein Wispern unter Baker Street
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 4 Sternen

Peter Grant ist Polizist in London. Und Zauberlehrling. Ja, richtig: Zauberlehrling. Mit diesen beiden Professionen ist er geradezu dafür gemacht, Mördern und Schurken in Englands Hauptstadt das Handwerk zu legen. In seinem neuen Fall muss sich Peter dafür unter die Erde begeben: Nahe der U-Bahn-Station Baker Street wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Pikant: Der Tote war der Sohn eines amerikanischen Senators. Für Peter heißt das, dass er sich nicht nur mit seltsamen Verdächtigen, der ambitionierten Nachwuchsermittlerin und Nachbarstochter Abigail sowie allerhand Mysteriösem herumschlagen muss, sondern auch mit der zickigen FBI-Agentin Reynolds. Turbulente Ermittlungen nehmen ihren Lauf, um den Mörder des jungen Amerikaners zu finden…

Ben Aaronovitchs neuer Roman „Ein Wispern unter Baker Street“ ist vor allem eins: Schräg. Herrlich schräg sogar! Rabenschwarzer britischer Humor und allerhand exzentrische Charaktere machen aus dem dritten Fall für Peter Grant echten Lesespaß. Wer allerdings vorher noch kein Buch aus der Reihe gelesen hat, sollte sich unbedingt die beiden Vorgängerbände zu Gemüte führen. Von Vorteil wäre außerdem ein U-Bahn-Plan im Buch gewesen, der es erleichtert hätte, sich an den verschiedenen Orten und Stationen zurechtzufinden. So prescht man quasi ein wenig orientierungslos durch die Handlung, der ein bisschen weniger Tempo gut getan hätte. Trotz seiner kleinen Unzulänglichkeiten macht dieser abgedrehte Fantasy-Krimi gute Laune. Ein großes Kompliment gebührt Christine Blum für ihre gelungene Übersetzung ins Deutsche. Geschickt sorgt sie dafür, dass der typische Humor und englische Schrullen erhalten bleiben. 4 Sterne für den neuen Krimi um Police Constable Peter Grant!