Rezension

Schreiben im Kaffeehaus

Nur der Tod ist unsterblich -

Nur der Tod ist unsterblich
von Reinhard Gnettner

Bewertet mit 5 Sternen

"Nur der Tod ist unsterblich" von Reinhard Gnettner ist ein mörderischer Literaturkrimi, der es wirklich in sich hat. Das Lesen hat mir hier von der ersten bis zur letzten Seite sehr viel Vergnügen gebracht, obwohl es auch um Mord geht.
Die Autoren Friedrich Torberg, Stefan Zweig, Erich Fried, Leo Perutz und Heimito von Doderer treffen sich in der Gegenwart in einem Kaffeehaus in Wien und trauern den alten Zeiten nach. Nicht mal mehr die Kaffeehauskultur ist mehr das, was sie mal war, also wollen sie ihr ganz eigenes Kaffeehaus eröffnen. Sie suchen eine geeignete Wohnung und schon gibt es eine Altherren-WG mit professioneller Betreuung durch eine private Pflegekraft. Diese Ella ist auch eine sehr außergewöhnliche Frau, der die Arbeit und das Leben mit diesen streitsüchtigen älteren Herren sehr gut gefällt.
Damit die schon geschriebenen Klassiker nicht in Vergessenheit geraten und vielleicht auch die Verkaufszahlen wieder steigen, wird beschlossen noch ein großes gemeinsames Werk zu verfassen. Anbetracht des Alters der Autoren gibt es für sie nur ein ernstzunehmendes Thema: den Tod.
Zu diesem Zeitpunkt wird einer der Autoren tot aufgefunden und die Suche nach dem Täter beginnt.
Selten hat mir ein Buch so viel Freude bereitet, dessen Thema auch der Tod ist, es ist mit viel Humor und Feingefühl verfasst. Ja, man bekommt sogar Lust einige der im Buch angesprochenen Klassiker zu lesen und mehr über die einzelnen Autoren zu erfahren.
Dieses Buch kann ich jedem Literaturliebhaber nur empfehlen, die Lektüre lohnt sich und wirkt noch länger im Kopf nach.