Rezension

Schuld, Rache und Gerechtigkeit

The Black Coats
von Colleen Oakes

Inhaltsangabe

Die Frauen des mysteriösen Geheimbundes »Black Coats« haben sich geschworen, gewalttätigen Männern eine Lektion zu erteilen. Als Thea eine Einladung erhält, sieht sie endlich ihre Chance gekommen, sich am Mörder ihrer Cousine zu rächen. Doch die Vergeltungsaktionen eskalieren und Thea zweifelt am Sinn ihrer Mission: Sorgt Rache wirklich für Gerechtigkeit?

Kann sie noch aussteigen – oder ist es längst zu spät?

 

Meine Meinung

Für mich ist es das erste Buch dieser Autorin, aber ich denke es wird nicht das Letzte sein. Warum? Weil mir sowohl die Grundidee, welche bereits aus dem Klappentext hervortritt, als auch der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen haben.

 

Überraschen konnte mich Oakes gleich auf den ersten Seiten mit ihrem Prolog.

Bämm! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

 

Dann lernt man als Leser Thea kennen. Sie wirkt traurig und in sich gekehrt, hat sie doch erst vor kurzem ihre Cousine verloren. Die beiden hatten ein schwesternähnliches Verhältnis. Warum musste gerade Natalie sterben?

 

Eines Tages erhält Thea eine schwarze Karte und wird zu einer Art Schnitzeljagd aufgefordert. Ihre Suche endet vor einer alten viktorianischen Villa namens >>Mademoiselle Corday<<, in der sie auf eine Frau namens Nixon trifft.

Diese bietet ihr die Chance an, sich den Black Coats anzuschließen, was ihr eine unglaubliche Chance ermöglichen soll. Rache!

 

„Das oberste Ziel unserer Arbeit ist es, Gewalt in der realen Welt innerhalb des Systems erfolgreich zu bekämpfen.“ (S. 39)

 

Thea nimmt an.

Sie ist nun Mitglied des fünfköpfigen Teams Banner und wird von Nixon ausgebildet.

 

Gleichzeitig fängt Thea an Gefallen an einem Jungen ihrer Schule zu finden.

Aber diese verliebte Anfangszeit steht unter keinem guten Stern, da Thea niemandem etwas von ihrer Aktivität erzählen darf.

Sie flüchten sich in Geheimnisse und Lügen.

 

„Wenn ihr diesen Mantel tragt, dient ihr den Frauen, die ein Recht auf Gerechtigkeit haben.“ (S. 64)

 

Team Banner bekommt Aufträge, in denen sie sich an Männern rächen sollen, die Frauen Schlimmes angetan haben.

 

„Wir zerstören ihr Leben, aber die Black Coats töten nicht.“ (S. 72)

 

Das große Highlight ist das Erbe eines jeweiligen Mitglieds. Hier erfährt jede die Chance sich an dem Mann zu rächen, der ihr persönlich oder deren Familie Leid angetan hat.

 

„Die Black Coats setzen reichlich Adrenalin frei, und die Befriedigung, der Gerechtigkeit zu dienen, wurde zur Sucht. Thea fühlte sich wie ein Elektrodraht, spannungsgeladen.“ (S. 163)

 

Als das erste Mädchen ihre Chance erhält, wendet sich sowohl das Bild der Mädchen, als auch das der Leser. Ab dato wird man zum Nachdenken angeregt.

Inwiefern ist Rache tatsächlich erlaubt?

Kann man aus der Rache wirklich im Nachhinein einen Gewinn für sich verzeichnen?

Oder lädt man eine zu große Schuld auf sich?

 

Colleen Oakes nimmt die Leserschaft mit auf eine spannende Reise.

Ich fühlte mich fast durchgängig sehr gut unterhalten und war zu jedem Zeitpunkt gespannt, wie die Geschichte verläuft bzw. welches Ende sie nehmen wird.

Actionreich wird es auf jeden Fall.

 

„Er rannte, als könnte er vor seiner Traurigkeit davonlaufen, dabei war Trauer wie ein hungriges Tier, das seine Beute jagte.“ (S. 230)

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Einige der Mädchen des Team Banner werden etwas intensiver beleuchtet, andere leider nicht. Da ich diese Truppe wirklich sehr gut gewählt fand, hätte ich mich gefreut, von allen etwas mehr zu erfahren. Thea soll und stand auch während der Geschichte im Mittelpunkt, da sich ein Nebenstrang der Geschichte mit ihr und ihrem Freund befasst.

 

Mein Fazit

Ein Jugendthriller, welcher meiner Meinung auch für Erwachsene lesenswert ist.

 Das Buch punktet mit einer tollen Message an die Leser und einer gut ausgearbeiteten Grundidee. Das Thema Rache kann mich in Büchern und auch Filmen einfach immer wieder packen.

Des Weiteren konnte mich das Buch mit vielen Textstellen, welche ich mir markiert habe, begeistern.

Werft euren schwarzen Mantel über und tretet ein!