Rezension

Schuldig oder nicht?

Nebeljagd - Julia Hofelich

Nebeljagd
von Julia Hofelich

Bewertet mit 4 Sternen

Ein scheinbar unlösbarer Fall für Linn Geller. Johann Haug ist angeklagt, seine Pflegemutter ermordet zu haben. Doch Johann schwört, dass er es nicht war. Die Beweismittel jedoch sind erdrückend.

Vor allem weil Johann schon einmal verdächtigt wurde, einen Mord begangen zu haben: den an seiner Nachbarin.

Linn Geller zweifelt selbst an der Unschuld ihres Mandanten, findet jedoch eine Spur in die Vergangenheit, die Johann entlastet. Doch dabei bringt sie sich selbst in große Gefahr.

 

Ein uriges „Nest“ auf der Schwäbischen Alb ist der Schauplatz des neuen Krimis von Julia Hofelich. Ich selbst stamme aus so einem kleinen Dorf und konnte mich deshalb gut in die Dorfbevölkerung hineinversetzen. Die Anfeindungen jedoch, die Linn entgegenschlagen fand ich schon sehr heftig und verdächtig und manche Aktion (Weihnachtsmarkt – Hütte) konnte ich so gar nicht nachvollziehen, das wirkte schon sehr konstruiert.

Hofelich schreibt sehr anschaulich und flüssig, zudem wurde das Buch mit der Zeit immer spannender. Ermüdend fand ich jedoch das ständige Wiederholen der Verletzung von Linn und wie diese ihr zu schaffen macht. Gespannt bin ich, wie es mit Linns Liebesleben weitergehen wird. Wenn man sich so darauf freut, zu erfahren, wie die Zukunft der Protagonisten aussieht, zeigt, dass Hofelich Charaktere erschaffen hat, die es lohnen, auf den nächsten Band zu warten.

Der Kriminalfall selbst ist sehr komplex aufgebaut. Dachte ich am Anfang doch auch noch, dass Johann schuld sein muss, denn die Beweise waren schon sehr erdrückend. Doch Linn verbeißt sich dermaßen in den Fall und die winzigen Puzzlesplitter die sie ausgräbt lassen auch den Leser langsam zweifeln. Schuldig oder unschuldig?

Lest selbst!