Rezension

Schuster, bleib bei deinem Leisten!

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2) -

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2)
von Tanja Janz

Bewertet mit 3 Sternen

Tanja Janz schreibt seit Jahren sehr gute Romane, die in St. Peter-Ording spielen und auch sehr gute und stimmungsvolle Winter- und Weihnachtsgeschichten aus diesem schönen Ort an der Nordsee. Die habe ich alle gelesen und kann sie auch alle empfehlen. Nun versucht sich die Autorin also an Krimis.

Am Anfang gibt es einen Einbruch, in dem gar nicht großartig weiter ermittelt wird und dann müssen wir über gut 100 Seiten mit verfolgen, wie ein Kegelturnier vorbereitet wird. Von Krimi keine Spur. Dann kommt nach gut einem Drittel des Buches die erste Leiche. Aber ab hier wird es irgendwie auch nicht spannender und dramatischer. Die Polizei ermittelt so vor sich hin und befragt die Leute, es gibt auch ein paar wenige Wendungen und weitere Leichen. Aber die ganze Geschichte läuft so gleichförmig vor sich hin ohne Höhen und Tiefen und ohne große Spannung. Es liest sich eher wie eine Familiengeschichte oder ein Roman über ein Kegelturnier.

Der Mörder kommt selbst auch in einigen Kapiteln zu Wort, das machen ja heutzutage einige Autoren bzw. Autorinnen. Aber hier sind die Gedankengänge des Mörders einfach nur sehr platt und eindimensional. Und wenn unsere Mitmenschen wirklich so wären und so denken würden, dann hätten wir in jedem Ort mehrere Morde am Tag. Ohne zu spoilern kann ich nur sagen, dass mich das Motiv auch nicht wirklich überzeugt hat.

Also kurz gesagt: Es liest sich so weg, hat mich aber als Krimi nicht überzeugt. Ich hätte mir gut vorstellen können, das Kegelturnier in einem von Tanja Janz' Sommer SPO Romanen als Rahmenhandlung vorzufinden. Und da hätten sich dann eben unter diesen Umständen zwei Protagonisten verliebt. Das Haus von Berte hätte man da sicher auch noch einbauen können. Ich denke, das wäre hier die bessere Geschichte gewesen.