Rezension

Schwacher 5. Band

Mörderisches Lavandou - Remy Eyssen

Mörderisches Lavandou
von Remy Eyssen

Bewertet mit 3 Sternen

Leon Ritter, deutscher Rechtsmediziner, der seit einigen Jahren in der Provence lebt und arbeitet, freut sich über den beginnenden Herbst. Die Feriensaison ist zu Ende, die Touristenmassen wieder zu Hause und in den kleinen Ort Le Lavandou und Umgebung könnte endlich beschauliche Ruhe einkehren. Doch weit gefehlt! Als ein Vater seine Tochter vermisst meldet, die vom regelmäßigen Joggen nicht nach Hause zurückgekehrt ist, reagieren die örtlichen Polizisten erst einmal gelassen. Als dann aber ein abgeschnittener Fuß samt Joggingschuh gefunden wird, wird der Freund des Mädchens als Tatverdächtiger verhaftet, kann aber schon bald fliehen. Als kurz darauf die verstümmelte Leiche der jungen Frau gefunden wird und schon bald wieder eine junge Frau verschwindet, sucht die Polizei einen grausamen Serientäter.

Leon Ritter, der immer wohlüberlegt und ruhig handelt, manchmal fast zu entspannt und bedächtig wirkt, darf in diesem 5. Band etwas unüberlegt handeln. Immerhin lässt er sich auf einen Flirt mit der jungen Psychologin Claire Leblanc ein, die an der ,,Verbesserung der Kommunikation“ innerhalb der Gendarmerie arbeiten soll. Damit manövriert Leon sich in eine komplizierte Situation, da Isabelle, Leons Lebensgefährtin und außerdem Capitaine der Gendarmerie, offensichtlich ihre Beziehung mit Leon in etwas geregeltere Bahnen lenken möchte. Als dann auch noch die junge Psychologin verschwindet, gerät Leon selbst in den Fokus der Ermittlungen.

Dieser fünfte Band mutet dem Leser mit zahlreichen detaillierten Beschreibungen von abgetrennten Füßen, verstümmelten Körpern, Schnittflächen, Sägespuren usw. einiges zu. Zwar gehört dies zum natürlichen Betätigungsfeld eines Pathologen, allerdings hätte dies meiner Meinung nach nicht in dieser Ausführlichkeit beschrieben werden müssen.

Dagegen kommt für mich der atmosphärische Charakter der Region dieses Mal leider etwas zu kurz. Die Handlung zeigt durchaus spannende Momente, allerdings ist die Auflösung ab der Mitte ziemlich vorhersehbar. Für mich ist ,,Mörderisches Lavandou“ leider der bisher schwächste Fall mit Leon Ritter.