Rezension

Schwacher Abschluss

Phoenix - Kinder der Glut - Ann-Kathrin Karschnick

Phoenix - Kinder der Glut
von Ann-Kathrin Karschnick

Bewertet mit 3.5 Sternen

Cover:
Die Cover von Ann-Kathrins Phoenix-Reihe sind wirklich ein Hingucker. Dieses hier ist giftgrün und zeigt die Phoenix Tavi. Im Hintergrund erkennt man eine Art Tunnel. Anhand des Inhalts dürfte dies der alte und verlassene Elbtunnel in Hamburg sein. Der Schauplatz kommt zwar im Buch vor, allerdings spielt er meines Erachtens keine so große Rolle. Warum er daher explizit auf dem Cover abgebildet wurde, erschließt sich mir nicht.

Die Story:
In diesem Band finden sich die letzten Puzzleteile und fügen sich zusammen. Als Leser erkennt man so endlich das große Ganze. Ich finde es sehr erfreulich, dass alles aufgelöst und nichts von der Autorin vergessen wurde. Die Handlung ist angenehm vielseitig, da Frau Karschnick auch neue Elemente einarbeitet.

Die Charaktere:
Leon hat für mich, im Vergleich zum Vorgängerband, eine angenehme Entwicklung durchgemacht. Er ist stärker und selbstbewusster geworden. Handelt eigenständig, ohne Tavi ständig am Rockzipfel zu hängen. Er hat seinen Weg gefunden und hat wieder den Charme aus Band 1 zurück.
Tavi hingegen ist mir auch im 3. Teil nicht sympathisch geworden. Stellenweise agiert sie so dermaßen stur und kopflos und somit gegen das Wohl aller, dass ich mich eigentlich nur über sie ärgere. Aber es muss eben auch Protagonisten geben, die man nicht mag...
Die Charaktere entwickeln sich mit dem Plot mit. Man realisiert es erst, wenn man es einmal rekapituliert. Die Autorin kann dies nahezu unerkannt geschickt einbauen und somit wirkt es nicht gekünstelt.

Der Schreibstil:
Frau Karschnicks Schreibstil ist schnörkellos und mit hübschen Metaphern versehen. Die Autorin schafft es, den 3. Band mit einer überzeugenden Handlung und Dramatik zu beginnen. Das Problem ist dabei nur, dass man das Spannungslevel schwer bis zum Schluss halten kann und es geschieht, was unweigerlich geschehen muss: Die Dramatik lässt rapide nach und Frau Karschnick schafft es meiner Ansicht nach nicht wieder auf die Aufwärtswelle, sondern verbleibt in seichtem Gewässer.

Das Ende:
Der Schluss ist durchaus solide und für einen Abschlussband überzeugend abgerundet.
Allerdings konnte mich die Endschlacht nicht mitreißen. Ich habe mir dabei einfach etwas Spektakuläreres vorgestellt. Vielmehr starten die entscheidenden letzten Seite schleppend und es wirkt als gingen der Autorin die Ideen aus. Ich weiß aber, dass Frau Karschnick es durchaus besser kann, denn es gab bereits deutlich nervenaufreibendere Szenen in der Reihe.

Fazit:
Ich bin froh, dass die letzten Puzzleteile sich zusammen fügen und die Autorin ihrem Stil treu bleibt. Allerdings konnte mich der Abschlussband wegen der fehlenden Spannung und des schleppenden Endes nicht überzeugen.
3 1/2 von 5 Isis'

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