Schwaches Buch, gibt deutlich bessere von diesem Autor!
Bewertet mit 2 Sternen
Es fällt mir schwer, das Buch zu bewerten, immerhin ist es von meinem Lieblingsautoren Sparks. Ich bin enttäuscht, weil es sehr langatmig war. Ich fand es aber auch nicht sonderlich originell. Tragisch ja, aber nichts, das man nicht schon unzählige Male woanders gelesen hätte. Allenfalls dieses Biest von Vivian … da bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht einzigartig ist. Wahrscheinlich nicht, aber ich habe mich noch nie so sehr über eine Romanfigur geärgert (außer über Russ selbst) und mir war auch noch nie eine Romanfigur derart unsympathisch. Das hat sich auch bis zum Schluss nicht mehr geändert und ich muss sagen: Sie ist viel zu gut davongekommen. Auch wenn das Fieseste von ihrer Anwältin ausgegangen ist, ich hätte es ihr zweifelsohne zugetraut.
Russ bleibt mir die ganze Zeit über zu schwach und zu naiv, er entwickelt sich überhaupt nicht. Außer, dass er die Erziehung seiner Tochter besser auf die Reihe bekommt, als er vermutlich selbst erwartet hätte. Aber er nimmt immer nur alles hin, das Vivian sagt und tut, nie redet er mal Tacheles mit ihr. Dabei hätte sie das so sehr verdient!
Die Geschichte hatte für mich wenige Überraschungen – wenn man von Vivian absieht, aber sobald man weiß, wie sie tickt, überrascht sie auch nicht mehr wirklich. Man weiß ja, dass irgendeine blöde Aktion oder ein doofer Spruch von ihr kommt. Auch Wendungen fehlen mir. Im Grunde finde ich den gesamten Verlauf sehr vorhersehbar.
Ich liebe die früheren Bücher von Sparks. Die mit ihren ungewöhnlichen Geschichten, die sich von anderen Romanen abheben, die starken Charaktere, die ihr Leben trotz widriger Umstände hervorragend meistern. Ja, auch bei seinen früheren Werken gab es das eine oder andere, das mich nicht so begeistern konnte, und später gab es auch wieder welche, die es konnten, aber wenige haben mich so sehr enttäuscht wie dieses. Vor allem durchgängig bis zum Ende. Bei dem einen oder anderen habe ich mich seitenlang gequält, aber dann wurde es wenigstens zur Mitte hin besser. Das war hier leider überhaupt nicht so. Wenigstens diesbezüglich war Sparks konsequent. Es war eine schwache Geschichte ohne große Höhepunkte.
Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, dieses Buch im Rahmen der Leserunde zu lesen. So muss ich mich nicht allzu sehr drüber ärgern.
Ich werde trotzdem nicht aufgeben. Auch sein nächstes Buch werde ich lesen. Vielleicht wird das ja wieder besser. Eine Empfehlung kann ich zum ersten Mal nicht aussprechen. Allenfalls, wenn jemand erfrischende Dialoge lesen möchte. DAS war wirklich ein Highlight in der Geschichte. Besonders die Gespräche mit Marge haben mir gut gefallen. Davon ab ... wenn man dieses Buch von Sparks nicht liest, hat man nicht viel verpasst.