Rezension

Schwaches Ende

Enders - Lissa Price

Enders
von Lissa Price

Bewertet mit 2 Sternen

Es handelt sich um den 2. Teil der Starters-Enders-Dilogie.

 

Enders schließt nahtlos an Starters an.

Callie hat es einigermaßen geschafft. Mit ihrem kleinen Bruder lebt sie in einer Villa, dem Erbe ihrer Mieterin, und wiegt sich halbwegs in Sicherheit bis der Old Man in ihrem Kopf zu ihr spricht und zeigt, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt ist.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Callie versucht mit ihrem neuen Leben zurechtzukommen, gewöhnt sich an den Komfort, den finanzielle Unabhängigkeit mit sich bringt, und plötzlich gibt sich der Old Man in ihrem Kopf zu erkennen und macht ihr bewusst, dass sie sich - so lange sich der Chip in ihrem Gehirn befindet - niemals in Sicherheit wiegen kann.
Eine grauenvolle Vorstellung!

Leider folgt ein etwas zusammenhangloses Actionspektakel: Verfolgungsjagden, Bomben, Intrigen und Verschwörungen - nichts davon wird ausgelassen.

Aber viel störender war, dass man von Szene zu Szene hetzt und keinen roten Faden erkennen kann. Es macht den Eindruck als wären die Erzählabschnitte nacheinander aufgefädelt worden ohne sie im Anschluss miteinander zu vernähen.

Während mir die distanzierte Erzählweise im 1. Teil noch zugesagt hat, wirkt sie im Abschlussband richtig platt und lieblos auf mich und ich konnte bis zuletzt keinen überzeugenden Stil erkennen.

Viele Ereignisse, die wohl eigentlich als überraschende Wendungen gedacht waren, erahnt man von Beginn an und fühlt sich bei der Lektüre eher unterfordert.

Nichtsdestotrotz fand ich die Grundthematik nach wie vor faszinierend. Die alten Enders unterdrücken die jungen Starters, spielen den Einfluss der Älteren aus, nur um ihre eigene Position aus Geld und Macht zu festigen und ohne an die Bedürfnisse der nächsten Generation zu denken. 

Dank der unzähligen brenzligen Situationen lässt sich „Enders“ trotz allem flott lesen und stillt zumindest die Neugier, die man dem ersten Teil zu verdanken hat, wenngleich nicht alle Fragen beantwortet werden.

Ich denke, wer schon mit „Starters“ wenig Freude hatte, wird wohl auch mit „Enders“ nicht zufrieden sein.

Die Dilogie:
Starters
Enders

 

© NiWa