Rezension

Schwachsinn

Die Hexe von Portobello - Paulo Coelho

Die Hexe von Portobello
von Paulo Coelho

Bewertet mit 1 Sternen

Ich kenne einige Zitate von Paulo Coelho und wollte schon immer eines seiner Werke lesen. "Die Hexe von Portobello" war mehr ein Spontankauf und auch wenn mir dieser Roman nicht wirklich gefallen hat, werde ich mich dennoch an andere Werke wagen um wirklich mir ein Bild über Coelho machen zu können.

Aber weiter zu meiner Kritik:
Die Geschichte handelt von einer ruhelosen Frau, die sich selbst Athena nennt, auf der Suche nach einem spirituellen Weg ist und im Laufe der Zeit auf die "große Mutter" trifft. Tanz, Kalligraphie und blödsinniges Geschwafel an eine schwache Gruppe von Menschen soll sie zu etwas Besonderem machen, nämlich eine Frau, die man früher eine Hexe genannt hätte. Dies war der Reiz des Buches, weswegen ich es zu Anfang lesen wollte. Doch Athena wirkt nicht wie eine Hexe, sondern wie eine religiöse Fanatikerin. Wie eine unzufriedene Wichtigtuerin, egoistisch und arrogant. Eine Person, die in keiner Zeile den Leser berühren konnte.

Dabei lernt man sie nie wirklich selbst kennen, sondern bekommen ein Bild von ihr durch die Erzählungen anderer. So ist das gesamte Buch aufgebaut. Jedes Kapitel ist aus der Perspektive einer anderen Person, die das Erlebte mit Athena wiedergibt.
Dieser Aspekt des Buches hat mich sehr gereizt und bis zum Schluss finde ich auch, dass es eine sehr originelle Art ist eine Geschichte zu erzählen. Ebenso der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, sodass ich trotz der fehlenden Anreize des Buches stes weiter gelesen habe.

Dem Autoren ist ein Fehler unterlaufen, der vielen Autoren passiert. Die Kreation seiner Figur mag in den Augen des Autors und in den Augen seiner Figuren gelungen bzw. glaubwürdig sein, aber der Leser und das ist das entscheidende, der Leser lacht Athena aus.

Anfangs konnte ich mich vollkommen auf die Geschichte einlassen. Ich mochte, dass Athena aus verschiedenen Perspektiven gezeichnet wurde, doch irgendwann fühlt man das "Gewollte" und liest das "Nicht-Gekonnte". Die Hauptfigur entwickelte sich zu einer lächerlichen Figur und wurde von ebenso lächerlichen Figuren wie Heron oder Andrea unterstützt.

Kurzum eine missglückte Idee. Zu Beginn sicherlich noch lesenswert, doch die Entwicklung der Handlungen, Monologe und Dialoge nehmen eine Richtung an, die für mich nur lächerlich war, unglaubwürdig und schwachsinnig. Sry Schrott.

"Niemand opfert, was ihm am wichtigsten ist: die Liebe. Niemand gibt seine Träume in die Hände derjenigen, die ihn zerstören könnten."