Rezension

Schwachstellen, aber ein solides Debüt

Selkie - Antonia Neumayer

Selkie
von Antonia Neumayer

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Als drei Fremde mit ihrem Bruder im Schlepptau verschwinden, entscheidet Kate dass sie dem nachgehen will. In Sorge um ihren Bruder schleicht sie sich auf das Boot der drei Unbekannten und trifft dort unerwartet auf Ian. Als ihre Gegenwart auffällt, findet sie sich zusammen mit ihm auf einmal auf der Flucht wieder. Wer sind die Männer? Was hat ihr Bruder mit ihnen zu schaffen? Kate hat viele Fragen, deren Antworten sie finden muss. 

Rezension:
Das Cover konnte mich damals sofort in den Bann ziehen. Dazu kam der Aspekt, dass es sich scheinbar um eine Geschichte um Selkies handelt – juhu! Doch leider hat mich das Buch nicht ganz überzeugen können, denn das Cover und der Klappentext sind hier irreführend.  

Die Selkie-Geschichte fand ich zu wenig ausgearbeitet und hier hätte ich mir einfach eine intensivere Ausarbeitung der Hanldung gewünscht. Ich habe eine Unterwassergeschichte – oder zumindest teilweise – erwartet aber das ist es so gar nicht. Für ein Buch, welches dem Genre Fantasy entspringt habe ich mir einfach eine „umfassendere“ Welt gewünscht – insbesondere bei den Selkies. Dies hat wohl auch damit zu tun, dass mich die Charaktere einfach nicht überzeugen konnten. Kate empfand ich als äußerst naiv und und unnahbar. Ich habe weder mit ihr mitgefiebert noch habe ich sie wirklich verstanden. Insbesondere als Protagonistin, sollte dies nicht der Fall sein.  Generell gesehen hatte sie das Potenzial dazu eine starke Hauptcharakterin zu werden, doch bedauerlicherweise wurde dieses nicht ausgenutzt. 

Die anderen Charakte wirkten auf mich oftsmals gleich und ich empfand sie als nicht vielseitig genug. Auch die Beziehungen waren mir oftmals unverständlich und konnte ich nicht nachvollziehen. 

Die Geschwindigkeit des Buches wechselt zwischen action und recht langatmig. Stellenweise wurde es kurz spannend und ich habe schnell viele Seiten verschlungen, doch dann wurde ich gleich wieder von einer sich endlos ziehenden Szene abgebremst. Bei knapp 500 Seiten empfinde ich dies doch sehr anstrengend. Hier hätten dem Buch vielleicht weniger Seiten gut getan. Die Atmosphäre konnte mich leider nicht erreichen. 

Nun aber mal etwas positives! Dies ist defintiv der Schreibstil der Autorin. Ich empfand ihn als sehr detailreich, flüssig und angenehm. Insbesondere für ein Jugendbuch ist er absolut geeignet. Da dies das Debüt der Autorin ist, möchte ich diesen besonders loben!

Auch die Grundidee fand ich interessant und war mit Sicherheit nicht verkehrt – nur leider einfach nicht ausgereift. Der Aspekt, dass Kates Bruder der Grund für ihr Tun ist fand ich erfrischend angeneh. Keine Romanze die sie antreibt, sondern die Liebe und die Sorge um ihren Bruder. 

Fazit:
Selkie hat mich nicht überzeugen können. Die Charaktere haben zu wenig Facetten und ihre Bewehgründe sind mir nicht immer klar. Auch die Handlung weißt diese Schwachstellen auf und ist meiner Meinung nach einfach ausbaubar. Die 500 Seiten haben sich oftmals gezogen und hier wäre weniger defintiv mehr gewesen. Der Schreibstil aber ist wirklich angenehm zu lesen und die Idee der Geschwisterliebe als Antrieb für Kates Tun fand ich wirklich klasse!

Lest auf jeden Fall auch noch die anderen Rezensionen, denn die Meinungen gehen hier absolut auseinander.