Rezension

Schwächelt in der Mitte, ansonsten gut!

Cobra - Deon Meyer

Cobra
von Deon Meyer

Auf einem südafrikanischen Weingut werden ein Angestellter und zwei Leibwächter erschossen. Bewachen sollten die Bodyguards einen berühmten Mathematiker aus England, doch dieser ist nun spurlos verschwunden. Ein Fall für die Valke, eine Spezialeinheit der Kapstadter Polizei. Die einzige Spur für Captain Bennie Griessel und seinen Kollegen Vaughn Cupido sind Geschosshülsen, die am Tatort zurückbleiben. Sie tragen die Gravur einer Schlange.
Gleichzeitig begeht Tyrone, ein kleiner, aber smarter Taschendieb einen fatalen Fehler. Er stiehlt eine Geldbörse mit brisantem Inhalt. Dummerweise wird er damit gleich darauf vom Wachpersonal festgenommen. Doch statt der Polizei erscheint ein Killer und tötet die Wachleute, Tyrone kann mit seiner Beute fliehen. Zurück bleiben neben den Leichen erneut Patronenhülsen mit der Cobragravur…
Bennie Griessel ermittelt hier in seinem vierten und vielleicht schwersten Fall, denn die Sache nimmt internationale Ausmaße an. Sogar der südafrikanische Geheimdienst meldet sich zu Wort und Bennie und sein Team sollen den Fall abgeben. Doch die wissen sich zu wehren. Der andere Handlungsstrang dreht sich um Tyrone, den Kleinkriminellen. Er wird schnell zum Sympathieträger, denn das Geld, das er mit seinen Diebstählen verdient braucht er, um das Medizinstudium seiner kleinen Schwester zu finanzieren. Ein sehr rascher Wechsel zwischen den Erzählperspektiven, oft sogar mehrmals innerhalb eines Kapitels, hilft die Spannung aufzubauen.
Der Einstieg in das Buch ist zwar sehr spannend und macht ungeheuer neugierig. Doch dann flacht die Handlung etwas ab und beschäftigt sich viel mit den privaten Problemen Bennie Griessels. Erst ab der Mitte nimmt die Geschichte wieder deutlich an Fahrt auf, eine rasante Hetzjagd durch Kapstadt beginnt und mündet in einem actionreichen Ende. Dazwischen gibt aber auch immer wieder klasse Dialoge oder trockenen Bemerkungen, die den Leser schmunzeln lassen. Die Beschreibungen der Szenen sind detailliert genug, um ein klares Bild entstehen zu lassen, hier erkennt man eindeutig einen guten Erzählstil.
Insgesamt ein guter Thriller. Hätte das Buch nicht in der Mitte geschwächelt, wären sogar fünf Sterne drin gewesen, so gibt es nur vier!