Rezension

Schwächer als sein Vorgänger

EXIT - Das Buch - Logbuch 1907 - Giorgos Kiafas

EXIT - Das Buch - Logbuch 1907
von Giorgos Kiafas

Bewertet mit 2.5 Sternen

Schon im letzten Jahr hatten Verena von Books and Cats, unsere besseren Hälften und ich das Vergnügen, Exit – Tagebuch 29 testen zu dürfen. Da wir das damals als doch recht gelungenen Tag bezeichnet hatten, dachten wir uns, dass dies wiederholungsträchtig sei, und so bestellten wir uns direkt Exit 1907 beim großen „A“ vor. Ab und an kann man ja schon mal die grauen Zellen etwas anstrengen, oder?

Zwischen den Jahren war es dann soweit und wir haben uns in bekannter Runde zusammengesetzt, um wieder den Hirnschmalz zum Glühen zu bringen, gemütlich zu schlemmen, zu klönen und Spaß zu haben.

Die Frage ist, ob das mit 1907 tatsächlich möglich ist. Und die muss ich leider mit einem klaren „JEIN“ beantworten.

Hatte ich beim Tagebuch 29 noch den mangelnden roten Faden kritisiert, kamen wir diesbezüglich dieses Mal voll auf unsere Kosten. Hinterlegt mit von der Hauptperson auf ihrer Reise erlebten Gedanken, Ängsten und Erlebnissen, verbinden sich die Rätsel immer mit einem kleinen Teil der Geschichte. Diese haben wir, zumindest zu Beginn, noch im Wechsel vorgelesen, irgendwann wurde das leider zu viel. Hätten wir das weitergeführt, wären wir vermutlich heute noch nicht fertig

Was mir jedoch so gar nicht gefallen hat, war leider ein Großteil der Rätsel selbst. Stellenweise schwanken diese natürlich in der Schwierigkeitsstufe sowie im Schwerpunkt der zugrunde liegenden Logik. Das gefällt mir eigentlich, da es bei mehreren Personen so besonders witzig ist zu beobachten, welche Ansätze verfolgt werden. Aber leider war es bei diesem Buch für meinen Geschmack jedoch ein relativ großer Anteil an Rätseln, bei denen man weder mit Logik noch mit Wissen auf die Lösung kam. Manchmal haben wir so extrem im Dunkeln getappt, dass es nach einiger Zeit eigentlich gar keinen echten Spaß mehr gemacht hat. Zwar kamen immer mal wieder auch schöne Rätsel, aber dieses immer häufigere pure Raten hat dann jedoch die Luft schnell entweichen lassen – ich kann es leider nicht anders formulieren. Auf einige Lösungen sind wir nur gekommen, weil wir uns diese haben anzeigen lassen! Und selbst danach wussten wir manchmal stellenweise nicht so recht, was sich der Autor dabei gedacht hat. Ist ja nicht im Sinne des Erfinders, wenn am Ende so gar keiner drauf kommt, oder?

So muss ich sagen, dass der Tag zwar gelungen, das Essen lecker und die Unterhaltungen toll waren, aber das Frustlevel durch das Knobeln doch recht hoch. Das sind wir von Exit eigentlich anders gewohnt. Weniger abstrakt und abgehoben, mehr Spaß eben!

Aber wir wollen mal nicht so sein, ich werte dieses Exemplar einfach mal aus „Ausrutscher“ und werde gespannt den nächsten Teil abwarten – in der Hoffnung, dass dieser wieder die gewohnte Rätselqualität und den damit einhergehenden Spaß aufweist.

Das geht doch besser :)