Rezension

Schwächer als Teil 1

Magisterium 02 - Der kupferne Handschuh
von Cassandra Clare Holly Black

Bewertet mit 2.5 Sternen

~~Vorsicht, Rezension enthält Spoiler zu Band 1!

Inhalt:

Seit Callum Hunt aus dem Magisterium zurückgekehrt ist und die Ferien zu Hause verbringt, verhält sich sein Vater sehr merkwürdig. Er spricht kaum mit Call, ist oft mürrisch, und mit Calls chaosbesessenem Wolf Mordo steht er auf Kiegsfuß. So machen die Ferien überhaupt keinen Spaß, zumal Call auch keinerlei Kontakt zu seinen neu gewonnenen Freunden hat. Eines Abends macht Call eine sehr verstörende Entdeckung, die in ihm voller Entsetzen die Frage aufkommen lässt, ob sein eigener Vater ihm Böses will und mit dem Feind im Bunde sein könnte. Zurück im Magisterium erfährt Call, dass ein seltener und äußerst mächtiger magischer Gegenstand, der sog. Alkahest, gestohlen wurde - und dass sein Vater dringend tatverdächtig ist. Call macht sich mit Tamara, Aaron und Jasper auf die Suche nach seinem Vater, um Schlimmeres zu verhindern.

Meinung:

Nach dem bösen Cliffhänger im ersten Teil war ich gespannt darauf, wie die Geschichte um Call weitergehen würde. Immerhin wurde am Ende von Teil 1 bekannt, dass Call in Wahrheit der wiedergeborene Feind des Todes, Constantine Madden, ist: gefürchteter Kriegstreiber und Mörder! Doch leider verläuft gerade dieser hochexplosive Aspekt im Sande. Daraus hätten die Autorinnen einen intensiven inneren Konflikt machen können, doch leider setzt sich Call nur gedanklich mit seiner zwiespältigen Persönlichkeit auseinander, indem er eine Liste anlegt: Was tue ich Gutes, was tue ich Böses. Das war für meinen Geschmack zu oberflächlich.

Überhaupt kann das Adjektiv "oberflächlich" auf das gesamte Buch angewandt werden. Die Charaktere gewinnen kaum an Tiefe, die Geschichte wirkt sehr gehetzt, kaum ist man an einem Ort, ist man auch schon wieder weg, Wendungen kommen zu plötzlich und unmotiviert, manches erscheint mir auch einfach unlogisch, und eigentlich kommt zu keinem Zeitpunkt wirklich Spannung auf.

Sehr ärgerlich finde ich auch das Konzept des Feindes bzw. Krieges. Angeblich war alles so schrecklich und grausam, und die Magier müssen alles tun, um den Feind zu besiegen ... Ja, welcher Feind denn??? Was tut der denn überhaupt? Constantine Madden und seine Taten bleiben so dermaßen unbeleuchtet und weit weg, dass es einfach nicht reicht zu schreiben, wie furchtbar es war und ist. Fakt ist, dass ich es als Leser nicht spüre und für mich die akute Bedrohung für die magische Welt überhaupt nicht greifbar ist.

Die Geschichte selbst bewegt sich auch kaum vorwärts, was nicht nur an der Spannungsarmut liegt, sondern an der Tatsache, dass nichts Nennenswertes passiert, dass sich irgendetwas bzw. irgendwer weiterentwickelt.

Fazit:

Ein schwacher 2. Teil der Reihe, der sich zwar nett lesen lässt, der aber in fast allen Dingen an der Oberfläche bleibt. Ich hoffe, der 3. Teil wird besser!

2,5 von 5 Sternen, aufgerundet auf 3.