Rezension

Schwächerer zweiter Teil ist nicht viel mehr als Durchschnitt...

Hangman. Das Spiel des Mörders
von Daniel Cole

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Plot des Thrillers beginnt sofort mit einem Schock. Der Leser wird von den Geschehnissen gefesselt und kann nicht aufhören zu lesen. Die Handlung in „Hangman – Das Spiel des Mörders“ ist noch komplizierter als in Band 1 „Ragdoll“. Dort konnte man dem Geschehen noch gut folgen, da sie sich stringent an der veröffentlichten, im Mittelpunkt stehenden Namensliste orientierte. Nun befindet man sich als Leser in einer undurchsichtigen, sich ständig ändernden, überhäuften Situation.

Der Band trägt – jedenfalls im Englischen – den Untertitel „William Fawkes 2“. Nach den Ereignissen im ersten Band fragt man sich als Leser natürlich, wo und wie Wolf in „Hangman“ auftreten soll. Deshalb verschiebt sich die Personenkonstellation deutlich, es kommen neue Charaktere dazu, andere geraten in den Hintergrund. Es ist schön zu sehen, dass in „Hangman“ die Charakterzeichnung durch Cole besser gelingt als beim Vorgänger, der stereotypische Personen beinhaltet. Leider wirken die vielen Charaktere nun manchmal Fehl am Platz und stiften nur Verwirrung.

Nach dem Lesen von „Ragdoll“ konnte ich noch einfach herausschreiben, was den Thriller einzigartig machte. „Hangman“ macht es mir deutlich schwieriger. Im direkten Vergleich zu „Ragdoll“ wirkt er zu konfus und konstruiert. Der Schreibstil von Cole kann weiterhin überzeugen, ich hatte anfangs nur einige kleine Hänger, da ich (Satzbau-) Fehler entdeckt habe, die meinen Lesefluss störten. Außerdem geschahen Dinge, die für mich sehr fragwürdig und nicht plausibel waren. An solchen Stellen zweifle ich sehr stark an der Glaubwürdigkeit. Im Vergleich zu Teil 1 war „Hangman“ sprachlich lustiger und lockerer.

Das Cover ist wieder einmal wunderschön gelungen. „Leider“ soll man ein Buch aber nicht nach der Gestaltung bewerten. Die Gestaltung der beiden Bände regen dennoch auf jeden Fall zum Kauf an und sind schön anzusehen.

 

Wie so viele zweite Teile in Reihen hat auch „Hangman“ die schwierige Aufgabe mit dem hochgelobten, packenden ersten Teil „Ragdoll“ mitzuhalten. Leider packt es der Thriller nicht wirklich; er wirkt zu konfus, verwirrend und weiß selber nicht wo er hin möchte.