Rezension

Schwächeres Ende der Trilogie

Beta Hearts - Marie Graßhoff

Beta Hearts
von Marie Graßhoff

Bewertet mit 3 Sternen

„Beta Hearts“ von Marie Graßhoff ist der finale Teil der Neon Birds Reihe und ich hatte mich schon riesig darauf gefreut, nachdem vor allem der zweite Band „Cyber Trips“ mich unglaublich begeistert hatte. Leider konnte Beta Hearts mich nicht so ganz überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass gerade im ersten Drittel alles ein wenig vor sich hinplätschert. Es passieren zwar durchaus einige Dinge, aber dennoch hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass gleichzeitig nichts passiert. Es kam auch keinerlei Spannung auf. Zwar geht die Handlung direkt dort weiter, wo der zweite Band aufgehört hat, und die Charaktere sammeln sich nach dem Kampf gegen KAMI und versuchen, die noch lebenden Menschen zu beschützen und an einem Fleck zu sammeln, ebenso wie ihre verletzten Soldaten zu behandeln. Dazu suchen sie nach einer Lösung, wie sie KAMI endgültig besiegen und alle retten können. Andra versucht ihre eigenen persönlichen Antworten zu bekommen und Gerta ist auch endlich wieder mit von der Partie. Dennoch wollte das Ganze nicht wirklich ins Rollen geraten. Erst gegen Mitte wurde es wieder gewohnt spannend.

Zudem kommt, dass es Charaktere gab, die plötzlich ganz untypisch handeln. Zum Beispiel kennt man Okijen als einen aufopferungsvollen jungen Mann, der stets zu seinen Freunden hält und alles für diese tun würde und dann agiert er extrem untypisch, was nicht einmal ansatzweise zu ihm passt. Wäre wenigstens etwas vorgefallen, was seine Handlungsweise nachvollziehbar macht, hätte ich es ja akzeptiert, aber so wirkte es völlig fehl am Platz. Des Weiteren kommen immer mehr Sachen auf, die viele Fragen aufwerfen und irgendwie wurde fast nichts beantwortet. Es gab auch nur wenige Antworten auf Fragen, die in Band eins und zwei aufgetreten sind. Es kam zwar immer mehr dazu, aber wirklich Aufschluss oder Erklärungen, wie auch in der Sache mit Andra, gab es nicht, stattdessen wurde gerade das Ende dann extrem schnell abgehandelt, was nach dem recht langen Anfang noch abrupter wirkte als eh schon, sodass es mir fast schon so vorkam, als wären die Seiten ausgegangen und man müsste nun alles noch schnell abhandeln, was ich sehr schade fand. Gerade die neusten Erkenntnisse wurden dann völlig hintern vorgelassen, sodass nur ein großes Fragezeichen im Kopf bestehen bleibt. Sicherlich müssen nicht immer alle Fragen geklärt werden, aber das waren mir doch einfach viel zu viele offene Sachen, auch wenn ich es an sich recht gut fand, dass man bei ein zwei Charakteren der Fantasie freien Lauf lassen kann, wie es dort weitergeht. Aber im Bezug auf die Handlung fand ich es sehr unpassend.

Alles in allem bin ich von dem Finale doch recht enttäuscht. Der etwas langweilige Anfang, das extrem schnell hingeworfene Ende und die ganzen unbeantworteten Fragen machen das Buch zum schwächsten Teil und ich kann dem Buch auch nur drei Punkte geben.