Rezension

Schwächster Band bisher

Talon - Drachenblut - Julie Kagawa

Talon - Drachenblut
von Julie Kagawa

Bewertet mit 3 Sternen

Kann mit seinen Vorgängern in puncto Handlungsreichtum und Genialität nicht mithalten, trotz der aufregenden Schlacht am Ende und Kagawas hervorragendem Schreibstil - gerade weil der Cliffhanger des letzten Bandes so unspektakulär aufgelöst wurde und ich mit Embers Entscheidung nicht einverstanden bin.

Nachdem mich die ersten drei Bände immer wieder begeistern und davon überzeugen konnten, dass sich 500 Seiten nicht anfühlen müssen, wie ein Wälzer, habe ich das Lesen dieses vierten Bandes nicht herausgezögert, sondern mich motiviert in die Schlacht zwischen Talon und Embers Freunden geworfen.

Und ernüchterte schnell. Nachdem das letzte Buch mit einem Cliffhanger der fiesesten Art endete, wurde dieser auf enttäuschendste Art "aufgelöst". In Anführungsstrichen deshalb, weil das Ganze in etwa wie folgt ablief: Garret wird angschossen. Ember: Neeeeeein, du darfst nicht tot sein". Buch Ende. Neues Buch: Garret lebte noch, aber wie lange noch? Rettung, ein paar Tage Delirium, Ember an seiner Seite. Er wacht auf und auf in den Kampf! Ernsthaft??? Und noch etwas störte mich an der ganzen Rettungsaktion, aber dazu muss ich spoilern.

Bis zur erneuten Flucht Embers empfand ich die Geschichte auch nur als mäßig spannend, es passierte nicht allzu viel und Dantes Kindheitserinnerungen wirkten auf mich erzwungen. Ganz nach dem Motto "Ich Armer, immer wurde meine Schwester bevorzugt", während doch Ember von einer glücklichen Kindheit mit ihm spricht. Unterhaltsam war das Buch dennoch - denn obwohl mir Action fehlte, habe ich mich nicht gelangweilt.

Regelrecht geärgert habe ich mich dann über Embers Entscheidung, die ich für grundlegend falsch halte und mich auch traurig machte. Natürlich hat sich angedeutet, dass die Garret Riley vorzieht und ich kann sie durchaus nachvollziehen, dass sie sich ihren "Instinkten" nicht unterordnen will... aberaberABER armer Riley!!! Mir hat das Herz geblutet!!! Nicht nur, dass ich ihn viel lieber mag als den Georgskrieger, sein Zwiespalt, seine aufgewühlten Emotionen wurden grandios dargestellt. Verantwortung oder Egoismus. Drache oder Mensch...

Abgefahren und zwar im negativen Sinne fand ich diese merkwürdige Szene, in der Ember ihrem eigenen Drachen während ihrer Bewusstlosigkeit "begegnet" (wieso hat sie eigentlich nur einen Namen und Riley/ Cobalt zwei?). Ich weiß weder, was ich damit anfangen soll, noch inwiefern diese Szene nötig ist...

Für das "Durchhalten" wurde ich dann aber mit einer epischen Schlacht belohnt, die aufregend und elektrisierend war. Ich meine hallo?! Wenn plötzlich Todfeinde zusammen gegen eine noch größere Bedrohung antreten... o.O Zudem hat Julie Kagawa einen angenehmen, kurzweiligen Schreibstil, durch den man durch die Seiten fliegt, auch wenn die erste Hälfte nicht gerade handlungsreich ist.

Nun bin ich mehr als gespannt auf den finalen Band, die endgültige Schlacht und wie alles ausgeht. Leider habe ich da einige Vermutungen, von denen ich hoffe, dass sie sich nicht bewahrheiten... 

Kommentare

Ronja empfahl am 12. Oktober 2017 um 11:32

... die vollständige Rezension:

http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2017/10/talon-drachenblut.html