Rezension

Schwächster Band der Reihe

Mortal Instruments 5: City of Lost Souls - Cassandra Clare

Mortal Instruments 5: City of Lost Souls
von Cassandra Clare

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der 5. Band setzt unmittelbar die Story des 4. Bandes fort und beginnt mit der Suche nach dem verschwundenen Jace. Doch es ist für den Leser nicht sonderlich verwunderlich, dass der Rat die Suche nach eben diesen recht schnell als weniger wichtig ansieht. Erst als dieser zusammen mit Sebastian gesichtet wird, wird dieses wohl wieder interessanter, aber schnell stellt sich heraus dass der Rat ihn dann eher als Verräter sieht. Die Freunde versuchen gemeinsam heraus zu finden was passiert ist und wie sie dem Freund helfen können. Doch wie so oft hat unsere liebe Protagonistin weder Geduld noch irgendein Verständnis für andere Probleme als ihre ganz persönlich eigenen. Sie macht ihren eigenen kleinen Plan welcher natürlich von Anfang an danach schreit dass es keine gute Idee ist und jede Passage aus ihrer Sicht wird von dort ab an nur noch sehr, sehr anstrengend da man oftmals ihren eigensinnigen Gedankengang nicht nachvollziehen kann.

Alle Charaktere zeigen eine deutliche Entwicklung durch ihre eigenen Probleme, welche durchaus schön zu erfahren sind, da diese ein wenig mehr Verständnis für die Charaktere aufkommen lassen. Nur leider sind viele dieser Entwicklungen in eine von Anfang an sehr offensichtliche negative Richtung – man hat den Eindruck als ob die Autorin sich überlegt hat welche die schlimmste oder dümmste Entscheidung wäre und hat diese dann auch gewählt, was den 5. Band insgesamt etwas anstrengend macht. Er wirkt langatmig und viele Szenerien laufen eben schlicht sehr deutlich auf eine Katastrophe hin ohne wirklich zu überzeugen dass das nun die sinnvollste oder auch für die Person die logischste Entscheidung wäre. Dies führt dazu dass man sich stellenweise etwas durch den Text kämpfen muss weil es einem schwer fällt das Elend „mit an zu sehen“.

Die Entwicklung des Antagonisten hingegen fand ich sehr interessant. Cassandra Clare schafft es Sebastian als wirklich tiefböse Person dar zu stellen ohne positiven Gefühle... aber über lange Strecken im 5. Band schafft sie es einen glauben – eher hoffen - zu lassen dass er doch nicht nur böse ist. Dass es wie für den verfluchten Jace ebenso Hoffnung gibt. Doch mit dessen Handlungen gegen Ende des Bandes wird diese Hoffnung erschüttert, obwohl man eigentlich hofft dass der kleine Junge der durch seinen eigenen Vater so verdorben und gelitten hatte... einfach auch nur Erlösung und Frieden findet.

Das Finale des Bandes bereitet sehr gezielt den 6. Band vor. Man ist sich sehr bewusst welche Komplikationen es wohl im nächsten Teil geben wird bzw. Ein Krieg heran bricht der epische Ausmaße annehmen wird. Der Ausklang des Bandes hinterlässt einen noch zum Ende schockiert mit einer Trennung eines geliebten Paares, einem neuen, verrückten Clanoberhaupt der New Yorker Vampiren und einer blutigen Ansage – ‚Ich komme’.

Obwohl der 5. Band mit Abstand leider der schwächste der Reihe ist hat er natürlich auch seine positiven Momente. Die Tatsache dass zwischen verschiedenen Ansichten gewechselt wird hilft trotz allem sehr, dass man sich durch motiviert und alles in allem verspricht der Band einen sehr spannenden letzten Teil. Der Humor von Charakteren wie Simon und Magnus lässt einen zwischen durch zum Glück auch immer mal wieder schmunzeln.

 

_Gelesen in OV_