Rezension

Schwarz & Lescale 1 - Jungfische

Das Blut der Unschuldigen - Sebastian Thiel

Das Blut der Unschuldigen
von Sebastian Thiel

Bewertet mit 4 Sternen

Sie suchen die Wahrheit und finden menschliche Abgründe … Der fesselnde Thriller für Fans von Catherine Shepherd Für Victoria Lescale ist die Novizität in der Klosterschule endgültig beendet. Zu unkonventionell ist ihre Art, zu sehr eckt sie mit der Oberin an.Doch der Tod ihrer Zimmergenossin Fayola, auf den kalten Stufen der Abtei, verlängert ihren Aufenthalt auf grausame Weise. Die Polizei ist keine Hilfe und will den Fall schnell zu den Akten legen. Vom Täter fehlt jede Spur. Nur Kommissarin Carmen Schwarz glaubt, dass hinter dem Mord mehr steckt als ein fremdenfeindliches Motiv. Auf eigene Faust nimmt das ungleiche Duo die Ermittlungen auf und stößt dabei auf eine grausame Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft reicht …

Victoria Lescale ist ab sofort keine Novizin in der Klosterschule mehr. Doch als sie ihre Sachen packt, findet sie ihre Zimmerkollegin tot auf den Treppen. Die Polizei will den Fall schnell abschließen, ohne sich zuviel damit zu beschäftigen. Doch Kommissarin Carmen Schwarz wittert mehr hinter der Sache. Und die hat es nicht leicht, denn seit sie ihre Affäre mit ihrem Chef beendet hat, wird sie von allen anderen Polizisten gemieden und gemobbt. Sie selbst versinkt immer mehr in Sex, Medikamenten und Alkohol um ihre Nachtschichten zu schaffen. Darum wird sie im Revier auch nur "Nachthexe" genannt.

Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht, ein echter Hingucker und passt perfekt zum Buch.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft beschreiben. Die Spannung ist das ganze Buch über auf hohem Niveau, der Plot ist gut geplant und es kommt zu einigen überraschenden Wendungen.

Zu Beginn des Buches hatte ich allerdings ein paar Probleme: 

Carmen arbeitet eigentlich nur nachts (weil sie nur dort eingesetzt wird), auf der anderen Seite hatte sie zuerst Frühdienst. Zum anderen verstehe ich auch nicht, warum ihre Affäre im ganzen Präsidium bekannt ist. Sollte ihr Chef nicht eigentlich still sein? Und auch, dass sie sich in One-Night-Stands und Alkohol flüchtet, wo sie eh schon jeder auf dem Kieker hat und sie ihre Erfahrungen gemacht hat, finde ich nicht wirklich logisch.

Dann natürlich das Verhalten von Schwarz gegenüber Victoria - überheblich und was weiß ich noch - das passt eigentlich nicht zur Schwarz, die man vorher und nachher anders kennengelernt hat. Und dann die Aussage gegenüber Victoria, dass die Polizei schon alles durchsucht habe, während sie kurz darauf sagt, das war nicht die Polizei, die hier alles durchwühlt hat. Und das Tagebuch wurde nicht gefunden - woher weiß sie das, wenn sie mit den anderen Polizisten kaum redet und die sie sowieso nicht ernst nehmen? Und so wie sich Carmen gegenüber Victoria verhalten hat, kann ich kaum glauben, dass Viktoria sie vertrauensvoll findet.

Und Modafinil muss man nicht wirklich kennen. Hier hätte eine kleine Erklärung geholfen, dass man nicht selbst googeln muss.

Nach diesem nicht immer logischen Beginn erwartete mich aber ein toller Krimi mit Ermittlern, die ihr Potential zu einer Reihe von Büchern zeigen.

Allerdings waren auch ein paar wenige Fehler vorhanden.

Das Buch endet abgeschlossen, aber doch so, dass eine Fortsetzung wahrscheinlich ist.

Fazit: Toller Auftakt um 2 unkonventionelle Ermittlerinnen. 4 von 5 Sternen