Rezension

Schwarz und Weiß

EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman - Martin Kandau

EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman
von Martin Kandau

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Paar, das seine Phantasien ausleben will und sich gemeinsam auf diese Reise einlässt.

Inhalt:
Martin und Marion leben ein ganz normales Leben ohne besondere Höhen und Tiefen, bis Marion eines Tages einen Porno ihres Mannes entdeckt.
Es beginnt für beide eine Reise zu ihren sexuellen Phantasien und gemeinsam machen sie sich auf und erkunden ihre neu entdeckte Lust. Dabei kommt es aus zu einem Treffen mit dem Afrikaner Moe. In der freien Natur lassen die drei ihrer Lust freien Lauf.
Das ganze steigert sich dann noch in einer Reise nach Paris, wo Marion bis an ihre Grenzen geht und sogar darüber hinaus...

Mein Kommentar:
Dies war für mich das erste erotische Buch, welches von einem Mann geschrieben wurde. Der Autor Martin Kandau hat einen sehr offenen und tabulosen Schreibstil und man war sofort in der Geschichte drinnen. Das Buch liest sich sehr leicht und schnell.

Zu Beginn war ich richtig begeistert von der Geschichte und lernte Marion und Martin kennen, die beide ein gutbürgerliches Leben führten, ohne sich dabei Gedanken über die eigenen Phantasien oder die des Partners zu machen. Das ändert sich nachdem Marion diesen Porno findet und Martin nun offen über alles erzählt. Da Marion auf der gleichen Wellenlänge ist wie er, entwickeln sie ihre Phantasien gemeinsam weiter, bis sie sich entschließen sie in die Tat umzusetzen. Dabei geht es immer um den Kontrast zwischen Schwarz und Weiß. Um das Spiel der Gegensätze mit Hell und Dunkel. Beide beschreiben es, dass ihre Beziehung besser und intimer geworden ist, seitdem sie das tun, was andere sich verbieten. Dieser Satz beschreibt den Inhalt des Buches meiner Meinung nach sehr gut.

Beide machen eine Entwicklung durch, welche sehr gut für den Leser nachvollziehbar ist, da sie langsam vor sich geht und auch gut erklärt wird. Dabei fragen sie sich immer wieder, ob es für den anderen auch Ok ist, dass Marion nun Se* mit Moe, einem Afrikaner, haben wird. Ich fand es schön, dass sie in dieser außergewöhnlichen Situation auch immer Rücksicht auf den anderen und deren Wünsche nahmen. Dennoch war mir das ganze Gerede doch zu viel des Guten und hat mich mit der Zeit gelangweilt. Dadurch kamen meiner Meinung nach auch die erotischen Szenen nicht so zur Geltung, wie sie eigentlich sollten. Durch das viele Gerede und die ganzen Wiederholungen des Gesagten dauert ein erotisches Erlebnis manchmal über 20 Seiten und das ist mir dann doch zu viel des Guten.

Man hatte auch immer das Gefühl, dass Marion es zwar will, aber dennoch Angst davor hat und sie ihr Mann regelrecht dazu überreden musste. Zum Schluss meinte man sogar, dass sie es nur für ihn tat, und sich für ihn zur Hure machte, damit er seine Phantasie ausleben konnte. Das gefiel mir weniger.

Ich fand es auch störend, dass es um große Vorurteile geht: Die Afrikaner haben große und extrem dicke Schwänze und Marion hatte ziemliche Probleme damit, ihn in sich aufzunehmen. Es gelang ihr nur mit viel Überredungskunst von Martin dieses große Teil in sich aufzunehmen und ihren Spaß dabei zu haben. Diese Unterschiede zwischen Dunkel und Hell wurden sehr oft betont und auch die Kontraste auf der Haut, welche eine große Wirkung auf die Lust von Martin haben, spielten eine sehr große Rolle.

Die Nebencharaktere waren sehr flach beschrieben und spielten zwar eine große Rolle in der Geschichte, waren aber ohne wirkliche Tiefe dargestellt. Man lernte sich auch nicht richtig kennen. Moe war ja noch nett, aber Sangho mochte ich gar nicht. Ich wurde mit seiner Art nicht warm und er war mir irgendwie unsympathisch.

Mein Fazit:
Leider konnte das Buch nicht halten, was ich mir vom Inhalt erhofft habe. Wer aber gerne die Szenen sehr ausführlich mag und auch auf Wiederholungen steht, kommt hier sicher auf seine Kosten. Für mich war es leider etwas zu viel des Guten.
 

Ganz liebe Grüße,
Niknak