Rezension

"Schwarz wie Schnee"

Schwarz wie Schnee - Jutta Wilke

Schwarz wie Schnee
von Jutta Wilke

Bewertet mit 5 Sternen

Mich konnte schon "Holundermond" und "Wie ein Flügelschlag" von Jutta Wilke sehr begeistern, und deswegen freute ich mich auch riesig auf ihr neuestes Jugendbuch. Ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht, denn Jutta Wilke versteht es bei ihren Büchern immer geschickte Rätsel einzubauen, bei dem der Leser erst am Ende des Buches auf die Lösung kommt.

In ihrem neuesten Werk "Schwarz wie Schnee" trifft der Leser auf die Protagonistin Kira. Sie liegt im Krankenhaus, wird wach und weiß nicht wie sie heißt oder wer die Menschen um sie herum sind. Aufgrund eines Unfalls leidet sie an einer Amnesie. Ihr schießen zwar immer Bilder des Unfalls durch den Kopf, aber anders wie sie ihr erzählt werden. Selbst die Polizei schließt ein Fremdverschulden aus, obwohl sie ganz sicher weiß, das sie verfolgt wurde. Als sie "nach Hause" entlassen wird, erkennt sie auch dort nichts wieder, und bekommt dann mysteriöse Mails und Anrufe. Ständig fragt sich Kira, in was sie verwickelt war, und ob der Unfall wirklich ein Unfall war. Dann begibt sie sich nach und nach auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.

Jutta Wilke hat Kira als Protagonistin wunderbar ausgearbeitet. Man fühlt und leidet als Leser mit Kira zusammen, und möchte genauso wie sie wissen, was und wer hinter den mysteriösen Nachrichten und Anrufen steckt. Gerade Kiras Angst und Verzweiflung bekommt der Leser immer wieder zu spüren, weil sie nicht weiß wer ihre Mutter ist, oder überhaupt in ihrem Leben nichts wiedererkennt. Auch die Gefühle der Mutter konnte ich größtenteils nachvollziehen, aber ich hätte mir auch gewünscht, das sie Kira mehr hilft. Sie hat sich mehr in ihre Arbeit gestürzt, sicherlich auch aus Verzweiflung, und ein paar kleine Aussagen ihrerseits haben mir auch nicht wirklich gefallen.

Die Geschichte fesselt den Leser von Anfang an und hierbei wurde sehr gut recherchiert. Besonders ihre Protagonisten sind sehr authentisch dargestellt. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Kapitel, die von jemand anderem stammen, bei dem man noch nicht weiß um wen es sich handelt.

Was mir bei der Autorin Jutta Wilke auch besonders gefällt, das sie genügend Hinweise in die Handlung einbaut, aber man nicht wirklich auf sie kommt bis zum Ende hin. Hier und da denkt man sich: "Das könnte es sein", aber dann kommt es doch wieder anders.

"Schwarz wie Schnee" ist ein spannender und emotionsgeladener Jugendthriller, der den Leser bis zum Ende hin ans Buch fesselt, und das nicht nur für Jugendliche sondern auch für erwachsene Leser.

Fazit
5 von 5 Sternen