Rezension

Schwarze Romantik am Höhepunkt

Das grüne Gesicht - Gustav Meyrink

Das grüne Gesicht
von Gustav Meyrink

Bewertet mit 5 Sternen

Das Grüne Gesicht – ist ein okkulter Roman geschrieben 1913. Zusammen mit seinem Vorgänger “Der Golem” bilden diese beiden Bücher den Kern der damals weit verbreiteten “Schwarzen Romantik”

Der Roman spielt in den Niederlanden kurz vor Ende des ersten Weltkrieges. Eine Gruppe, an okkulten Dingen, Interessierter beschreibt ihren, jeweils persönlichen und sehr individuellen Weg zur “Erleuchtung” oder zum “Niedergang”.

Wer sich bereits mit Esoterik und okkulten Dingen beschäftigt hat, wird vieles im Roman auf teilweise heitere, teilweise kritische oder auch warnende Art und Weise wieder finden.

Ein immer wiederkehrendes Szenario ist der “Ewige Jude”, “Cidher Grün” oder auch der “Grüne Mann” alles dreht sich um das Erscheinen dieser einen Figur und was durch ihn und nach seinem Auftritt passiert.

Das grüne Gesicht – ist ein schwer zu lesendes Buch, es hat hohen literarischen Anspruch, lange verschachtelte Sätze und ist nichts für einen langweiligen Nachmittag.

Auf dieses Buch muss man sich nicht nur einlassen, man muss auch bereit sein, mit dem Buch und für das Buch zu arbeiten, manchmal kann man nur eine Seite oder gar nur einen Satz lesen und muss diesen wirken lassen um dann weiter lesen zu können – und dieses Wirken kann eine Stunde, einen Tag oder eine Woche dauern.

Wer sich mit Okkultismus beschäftigt wird dem Buch sicher zugeneigt sein. Wer einfach nur aus Spaß an der Freud liest – Finger weg!