Rezension

Schwedische Forscher bestätigen: Sehr gelungen!

Die Känguru-Apokryphen - Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Apokryphen
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach dem teilweise überspannten dritten Band und Klings Randnotiz, kein weiteres Känguru-Buch mehr schreiben zu wollen (es sei denn, er brauche dringend Geld!), jetzt also die "Apokryphen": Unveröffentlichte, neu veröffentlichte und überarbeitete Episoden mit dem Kleinkünstler und seinem Beuteltier.

Fortsetzungen von Fortsetzungen von Fortsetzungen sind leider nicht immer nötig, in diesem Fall habe ich mich allerdings sehr gefreut, dass MUK "nur noch macht, wozu er Lust hat" und Lust hatte er auf dieses Buch.

Wenn man Kritik sucht: Ja, der rote Faden ist nicht so genial gespannt, wie in den Chroniken und dem Manifest. Es ist keine schnurgerade Geschichte, die von A nach B führt, sondern wirklich nur eine kleine Sammlung neuerer und älterer Episoden. Humoristisch sind nicht alle Kapitel auf dem Punkt. Hier und da geht die Pointe ein bisschen ins Leere. Aber wie Kling ja selbst immer sagt: Es ist viel Schönes dabei.

Erfreulicherweise findet das Känguru auch zu seiner schmeichelnden Hinterhältigkeit zurück. Der zuletzt recht aggressiv-herumblaffende Ton des kommunistischen WG-Bewohners pegelt sich wieder auf einem guten Level ein. Überhaupt: Die Szenen wirken weniger erzwungen und die Herangehensweise ist spürbar leichter, womöglich weil der Druck, ein perfektes Ende - für eine als Trilogie angekündigte Reihe - finden zu müssen, wegfällt.

Für mich der drittbeste Teil, der bei uns aktuell in Dauerschleife läuft und auf charmant-clevere Art wieder Gesellschaft, Politik und menschliche Marotten durch den Kakao zieht. Schwedische Forscher können das bestätigen! ;-) Mir würde etwas fehlen, wenn Marc Uwe Kling von jetzt an keine Lust mehr auf's Känguru haben würde.