Rezension

Schwer verständlich

Der Magnetiseur - E. T. A. Hoffmann

Der Magnetiseur
von E. T. A. Hoffmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich habe schon viele phantastische Erzählungen von E.T.A. Hoffmann gelesen, aber dies ist bisher die unverständlichste, was wohl am Thema liegt.

Es geht um 2 Freunde, die sich mit dem Mesmerismus bzw. dem Magnetismus bzw. dem tierischen Magnetismus beschäftigen. Theobald ist fromm und scheut sich davor in die Tiefe dieser Wissenschaft zu gehen. Alban will an die Grenzen der Natur und des Spirituellen vordringen. Er beschäftigt sich intensiv mit versch. Lehren und den ägyptischen und indischen Sagen. Er gilt als Wunder-Arzt. Ottmar, sein junger Schüler, den er bereits stark beeinflusst hat, lädt ihn zu sich nach Hause ein, wo es zu einem Treffen mit Ottmars Vater, einem Baron, einem alten Maler und Ottmars Schwester Marie kommt.

Hier wird über "Träume sind Schäume", die Einflussnahme des Ichs auf die eigenen Träume und die Heilung durch Handauflegung, Energieaufnehmen durch Bäume, Steine etc. diskutiert und es wird nicht an Fallgeschichten gespart. Dazu gehören ein unheimlicher somnambuler Major oder eine junge hysterische Frau, die durch nächtliches Handauflegen ihrer Jugendliebe sich wieder in diese verliebt. Als Marie von diesen Geschichten erfährt, fällt sie wie ohnmächtig um. Und nur Alban kann ihr helfen.

Letztendlich ist es eine Geschichte über Größenwahn, Manipulation des Unbewussten und Machtausübung über andere. Es gibt einige interessante Ansätze darüber, wie Träume entstehen, welche an Sigmund Freuds spätere Traumanalyse erinnern. Jedoch driften diese Ansätze später wieder ins Phantastische (dabei helfen ein unglaubwürdiger Erzähler und ein zufällig gefundenes Tagebuch des Malers) ab, so dass wir nicht wissen, ob sich alles natürlich/psychisch erklären lässt oder ob alles nur Spinnerei ist.

Auf jeden Fall eine spannende Geschichte über die ersten Ansätze der Hypnose, auch wenn die Sprache an vielen Stellen schwer zu verstehen ist.