Rezension

Schwere Kost im Kostüm einer Komödie

Mortal Engines - Der Grüne Sturm - Philip Reeve

Mortal Engines - Der Grüne Sturm
von Philip Reeve

Nachdem Philip Reeves "Mortal Engines" schon über endzeitliches Land und ewiges Eis gerollt sind, schippern sie in Teil drei der Reihe durch die Weltmeere einer absurden Zukunft. Eineinhalb Story-Jahrzehnte später folgt "Der grüne Sturm" konsequent den dramaturgischen Pfaden, die "Jagd durchs Eis" eingeschlagen hat. Der Auftaktband "Krieg der Städte" verblasst im erzählerischen Andenken dafür mehr und mehr.

Die Themen des Tages sind Vertrauensbrüche, Verlustängste, Identitätskrisen, ideologischer Hass und eine aus wahnsinnigen Kriegen geborene Welt, die schon wieder Krieg führt. Schwere Kost im Kostüm einer Komödie.

Die Reihe ist seit dem starken Schlussakt von Band eins nicht besser geworden, aber auch nicht wesentlich schlechter. Nur der Zauber, den die Andersartigkeit von Reeves Stilistik zu Beginn verströmte, ist (wie so vieles im Leben) der Gewohnheit zum Opfer gefallen. Außerdem nerven die an den Haaren herbeigezogenen Propagandaorgien von Extremisten mit Schwachsinnsideologien inzwischen sehr. "Mortal Engines" hätte mit einem Schlussstrich unter Band eins ein kleines, funkelndes Juwel im Kuriositätenkabinett der fantastischen Literatur bleiben können. Aber die Chronik der Populärkultur ist leider voll von unnötigen Fortsetzungen, und Philip Reeve hat jetzt auch einen Eintrag...

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