Rezension

schwierig, dabei hoch interessant

Summary of The Man Who Mistook His Wife for a Hat - Instaread Summaries

Summary of The Man Who Mistook His Wife for a Hat
von Instaread Summaries

Bewertet mit 5 Sternen

Mein Wichtelgeschenk vom letzten Weihnachtsfest war unter anderem das Buch „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ von Oliver Sacks. Darüber eine Rezension beziehungsweise eine Buchbesprechung zu schreiben ist nicht einfach. Lange Zeit lag es auf meinem Nachtschrank, sodass ich immer mal wieder einige Seiten lesen konnte. Denn am Stück, das ist meines Erachtens nicht möglich.
 

Zu viele verschiedene Erkrankungen des Gehirns werden hier angesprochen, jede einzelne will ihre Beachtung. Der Titel mag lustig klingen und man vermutet ein leicht zu lesendes Werk, das ist es aber nicht. Die Beispiele, die der Autor bringt, die Schicksale, die sich hinter jeder Erkrankung verbirgt, dass muss man erst mal verarbeiten. Manches erinnert einen vielleicht an einen Freund oder Familienmitglieder, daher sollte man sich genau informieren, auf welche Informationen man hier stößt.
 

Bei vielen dreht es sich um ein Zuviel oder ein Zuwenig. Es gibt Menschen, die vergessen haben, in welcher Zeit sie sich gerade befinden oder Jahrzehnte ausgeblendet haben. Um Menschen, die ihren Körper nicht mehr spüren, oder ihr Umfeld als solches nicht mehr erkennen können. Sie können zwar hören, aber Betonungen nicht herausfiltern und so dem Gesprochenen nicht den richtigen Wert beimessen. Oder können sofort erkennen, was Wahrheit und was Lüge ist, durch das Wie und die Gestik zum gesprochenen Wort. Durch Schlaganfälle wird plötzlich lang verschüttetes hervorgeholt, das belastend sein kann, aber auch bereichernd.
 

Der Autismus ist ein unendlich weites Feld, es gibt Ähnlichkeiten zwischen den Fällen, doch kaum ein Fall gleicht dem anderen. Dieses, das letzte Kapitel hat mich mit am meisten berührt. Natürlich ist das Buch nicht neu, doch beim Lesen stelle ich fest, dass gerade in diesem Bereich noch unfassbar viel zu entdecken gibt. Und ich will nicht wissen, wie viele Kinder immer noch, wie beim hier geschilderten Künstler, aus falsch verstandener Scham oder Glauben ihr Dasein in einem Keller fristen müssen.
 

Natürlich, es hat sich viel verändert. Doch die Einstellung der Menschen gegenüber derer, die sich „komisch“ verhalten, eher weniger, so zumindest meine Beobachtung. Das Buch ist, auch aufgrund der Sprache und der zusätzlichen Informationen zu jedem Kapitel nicht einfach zu lesen, obwohl hochspannend, wie Sacks sich um jeden Patienten bemüht, ihm zu helfen. Ein Dank an allen, die ähnlich handeln.
 

Mehr zum Autor gibt es zum Beispiel unter https://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Sacks und direkt zum Buch samt Leseprobe unter https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID2996037.html, hier finden sich auch viele andere Bücher.