Rezension

Schwierig zu bewerten

Stormheart 01. Die Rebellin - Cora Carmack

Stormheart 01. Die Rebellin
von Cora Carmack

Bewertet mit 2.5 Sternen

Meine Meinung:

Mir fällt es echt schwer dieses Buch zu bewerten, denn es gab in dieser Geschichte Dinge die ich absolut geliebt habe, aber auch Dinge mit denen ich so gar nicht klargekommen bin. Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, hätte ich es am liebsten nach dem ersten Kapitel direkt abgebrochen. Nach dem zweiten Kapitel sah die Situation jedoch schon wieder komplett anders aus und die nächsten gut 150 Seiten waren innert kürzester Zeit verschlungen, während ich anschliessend bis kurz vor dem Ende wieder eher das Gefühl hatte mich durch die Seiten quälen zu müssen.

 

Was mir an diesem Buch unglaublich gut gefallen hat war die Welt und insbesondere die Magie darin.  Der Titel Stormheart ist dabei wirklich passend, denn in dieser Welt sind Stürme eine Art Monster die bezwungen werden müssen und deren Herzen magische Kräfte besitzen. Die Welt und das Magiesystem wirken gut ausgearbeitet und die Ideen dahinter sind frisch und super faszinierend. Auch die Politik dieser Welt fand ich spannend und die Richtung in die sich die Geschichte insgesamt bewegt finde ich sehr spannend.

 

Der Schreibstil von Cora Carmack hat mir auch sehr gut gefallen, er ist sehr locker und teilweise humorvoll und doch ist die Geschichte über grosse Teile hinweg unglaublich packend, auch wenn sie etwa ab der Mitte gewisse Längen aufwies. Besonders die verschiedenen Sichtweisen und damit auch verschiedenen Schauplätze haben mir gut gefallen und haben zusätzlich für Spannung gesorgt. 

 

Die Figuren konnten mich leider schon nicht mehr so vollständig überzeugen. Es gab ein paar Figuren, insbesondere Nebenfiguren wie Nova, Duke und Jinx, die ich total gerne mochte. Diese hätte ich auch gerne noch etwas besser kennen gelernt, da sie meiner Meinung nach spannender waren als Aurora/Rora/Roar und ihre potentiellen Liebhaber Cassius und Lock. Während Aurora/Rora/Roar noch ihre Momente hatte und insgesamt zumindest eine durchaus positive Entwicklung durchmachte, konnte ich Cassius und Lock so gut wie gar nicht ausstehen. 

 

Cassius und Lock sind sich im Grossen und Ganzen sehr ähnlich, wobei ersterer vielleicht noch etwas düsterer und mysteriöser ist als der zweite. Sie sind jedoch beide leider ziemlich machohaft und extrem besitzergreifend was Roar angeht. Natürlich verliebt sich diese jeweils so ziemlich auch den ersten Blick sowohl in Cassius als auch in Lock und auch diese sind sofort von ihr angezogen. 

 

Doch es war nicht nur diese "Liebe" auf den ersten Blick, welche mich gestört hat, vielmehr war es wie die beiden Roar jeweils behandelt haben, beziehungsweise über sie dachten (man bekommt ja auch ihre jeweiligen Sichtweisen). Nur um ein Beispiel zu nennen: Bei dem ersten Treffen zwischen Roar und Cassius, ihrem Verlobten, träg er sie einfach kurzerhand eine Treppe hoch, weil er keine Geduld hat zu warten bis sie in ihrem engen Kleid eine Treppe hinaufgestiegen ist. Dabei packt er sie einfach kurzerhand um die Oberschenkel und hebt sie hoch, ohne sie vorher zu fragen oder auch nur zu warnen. 

 

Während Cassius jedoch Roars Verlobter ist, ist er auch ein bisschen so etwas wie der Bösewicht, denn Roar erfährt früh in der Geschichte, dass er so einiges zu verbergen hat. So hatte ich anfangs noch Hoffnung, dass der zweite potentielle Liebhaber Lock, Roar vielleicht etwas besser behandeln würde, doch leider wurden diese Hoffnungen bald zerstört. Lock hat die charmante Angewohnheit Roar als "kleines Mädchen" zu bezeichnen und sie auch so zu behandeln, als wäre sie ein unselbstständiges kleines Kind, welches vor allem und jedem beschützt werden muss. Dabei wäre Roar eigentlich eine sehr fähige Kämpferin, die in den meisten Situationen ohne Probleme auf sich selbst aufpassen könnte. Obschon Roar sich immer wieder mit Lock streitet, lässt sie ihm dieses Verhalten schlussendlich doch durchgehen und so wirkt die Beziehung zwischen den beiden alles andere als ausgeglichen, was die Liebesgeschichte sehr unangenehm gemacht hat.

 

Fazit:

Während mir die Welt von Stormheart (insbesondere das Magiesystem) sowie die Richtung der Geschichte, die politischen Intrigen und einige Überraschungen im Verlauf der Geschichte, richtig gut gefallen haben, hatte ich doch auch einige Probleme mit dem Buch. Meine Kritikpunkt beziehen sich grösstenteils auf die Figuren und die Liebesgeschichte, welche einen grossen Teil in der Handlung einnahm. Die Beziehung zwischen Aurora/Rora/Roar und ihren potentiellen Liebhabern wirkte einfach unausgeglichen und beide behandelten sie wie ein kleines hilfloses Kind (was sie eindeutig nicht ist!) und waren unglaublich besitzergreifend (was absolut nicht romantisch ist!). 

Ich bin gespannt wie die Geschichte im zweiten Teil weiter geht, werde aber wohl erste Meinungen abwarten um zu entscheiden, ob ich weiterlesen möchte.