Rezension

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Schwieriger Anfang, aber gutes Ende

Das verschwundene Kind - Doris Bezler

Das verschwundene Kind
von Doris Bezler

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:
Als ich gesehen habe, dass es ein Krimi ist, war ich sehr skeptisch. Der Einstieg war sehr zäh und mitunter wollte ich das Buch nicht weiterlesen, weil es schon ziemlich langweilig war. Die ganzen Ermittlungen etc, waren nicht so ganz mein Fall am Anfang. Doch mit der Zeit wurde das Buch besser. Ich war vor allem neugierig auf die Charaktere und deren Hintergrundgeschichte. Lars, der Protagonist, hat ja am Anfang nicht so den tollen Eindruck bei mir hinterlassen. Es war alles ein bisschen verwirrend, vor allem da er mit Nachnamen Stephan hieß und ich deswegen etwas durch einander gekommen bin, da ich nicht wusste wer Stephan war. Auch die Kollegen konnte ich mitunter nicht auseinander halten, die Namen waren sich zu ähnlich. Die kleinen Hintergrundgeschichten der Kollegen waren ganz nett und haben hinein gepasst. Lars' Privatleben bleibt auch nicht auf der Strecke, so findet er Maren, die ihn glücklich macht und um die sich auch vieles dreht. Beide passen gut zusammen, auch wenn ich die Liebe von Beiden nicht ganz nachvollziehen kann, da ich den ersten Band nicht kenne. Der Schreibstil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen. Die Atmosphäre hat mich leider zu Beginn nicht ganz so gepackt.
Ein Pluspunkt für das Buch sind die Seiten, in denen der vermeintliche Täter spricht. Diese sind sehr geheimnisvoll, eventuell aber auch verwirrend. Die dazugehörige Wendung im Mittelteil der Geschichte war sehr gut und nicht voraussehbar. Ich war zwar nicht wirklich baff, aber spannend und gut war es schon. Im Allgemeinen hat die Spannung nach hundert Seiten immer mehr zugenommen, zum Schluss wollte ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Leider hat es ein ziemlich offenes Ende, welches mein Interesse am nächsten Band wirklich gesteigert hat. Übrigens war dieser Band auch ohne den Vorgänger verständlich. Zwar am Anfang etwas verwirrend, aber ich glaube nicht dass es mit dem ersten Band zu tun hatte.

Charaktere:

Lars: Ein Polizist, der gerne mal auf eigene Faust handelt. Ich mochte ihn ja schon irgendwie, nur hat sich keine richtige Bindung zu ihm aufgebaut, was ich ein bisschen schade fand. Er ist nicht direkt oberflächlich geblieben, aber irgendetwas hat mir gefehlt, damit ich mich richtig mit ihm anfreunden konnte. Das liegt wahrscheinlich einfach an mir selbst und nicht am Charakter. Nichts desto trotz war er ein guter Kerl. Seine Taten waren nicht immer ganz "offiziell" und mir nicht so ganz gelegen, aber vielleicht hätte ich selber nicht anders gehandelt.

Maren: Lars' Freundin, um die sich wohl auch im ersten Band schon einiges gedreht hat. Sie war nett, jedoch kam sie mir die meiste Zeit wie ein kleines Nervenbündel vor. Okay, das was in ihrer Wohnung geschieht ist echt merkwürdig. Aber trotzdem wirkte sie so ... hilflos und depressiv. Zumindest an den Stellen, die mir stark im Gedächtnis blieben. Klar ging es ihr auch gut, aber sie hat einen etwas negativen Eindruck hinterlassen. Ich mag halt die Jammerlappen nicht. Und das sie am Ende eine äußerst wichtige Entscheidung treffen will, ohne Lars direkt darauf angesprochen zu haben, fand ich echt übel. Da hab ich wirklich gebetet, dass sie nicht so dumm ist und es tatsächlich macht. Ich mochte sie, irgendwie, aber meine beste Freundin ist sie jetzt nicht.

Zitate:

Gibt es leider wieder keine

Fazit:
Krimi? Nein, danke. Nun, dem hier sollte man als Krimi-Anfänger ruhig eine Chance geben. Zwar zieht sich der Anfang etwas, aber je weiter man kommt, desto spannender wird es. Ich werde den ersten Band auf jeden Fall auch lesen, obwohl dieser hier auch ohne den Vorgänger lesbar ist. Von mir eine klare Leseempfehlung und gute 4 von 5 Schmetterlingen.