Rezension

Schwieriger Einstieg, danach sehr gut

So reich wie der König -

So reich wie der König
von Abigail Assor

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Mädchen, das den Weg aus dem Elend sucht

So reich wie der König

Sarah ist eine Französin, die mit ihrer Mutter in einem Elendsviertel in Casablanca lebt. Sie geht noch zur Schule, hat jedoch als einziges Ziel, diesem Elend zu entfliehen. Hierzu fällt sie den Plan sich einen reichen Mann zu suchen und ihn zu heiraten. Ihr gutes Aussehen ermöglicht es ihr daher sehr leicht junge Männer kennenzulernen und sie weiß sehr früh ihren Körper für ihre Zwecke einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen. Als ihr ein Freund sagt, Driss, der Sohn eines Fabrikbesitzers sei „so reich wie der König“, fasst sie daher den Entschluss, ihn zu heiraten, um ein sorgenfreies Leben führen zu können.

Auch wenn Sarah sehr abgebrüht, manchmal auch naiv, wirkt und ich mich erst ein wenig in die Geschichte einlesen musste, wurde sie mir zum Ende hin immer sympathischer. Man erfuhr immer mehr von ihrem Leben und erlebte im Laufe des Romans eine Wandlung. Sie ist sicher für ihr Alter eine starke Persönlichkeit und sehr selbstbewusst. Vor allem versucht sie für ihre Ziele zu kämpfen, wenn auch mit merkwürdigen Mitteln, und möchte vor allem raus aus dem Elendsviertel, in dem sie mit ihrer Mutter lebt.

Auch wenn ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen musste, passte er sehr gut zu den Protagonisten. Ich konnte mir Sarahs Wohnung ebenso gut vorstellen, wie die mondänen Häuser Casablancas. Es wird viel über das Leben der Reichen und Armen im Casablanca der 90er Jahre erzählt und die Stimmung dieser Zeit und der Gegensätze der Stadt eingefangen.

„So reich wie der König“ ist ein Roman, auf den man sich einlassen muss. Mir hat er sehr gut gefallen.