Rezension

Sci-Fi vom feinsten

Der Astronaut -

Der Astronaut
von Andy Weir

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als ich gesehen habe, dass es ein neues Buch vom Autor von “Der Marsianer” gibt, war ich direkt Feuer und Flamme. Ich liebe Sci-Fi Bücher, lese von ihnen aber definitiv zu wenig. Vielleicht auch aus dem Grund, dass ich zu wenig über Neuerscheinungen in dem Genre höre oder noch nicht so viele Autoren aus dem Genre kenne. “Der Marsianer” habe ich nicht gelesen, aber ich habe den Film geschaut, welcher mich begeistern konnte. Aus diesem Grund wusste ich, dass auch “Der Astronaut” etwas für mich sein würde.

 

Der Schreibstil von Andy Weir hat mir sehr gut gefallen. Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Zusammen mit dem Protagonisten konnte ich den Inhalt der Handlung erkunden, sodass ich als Leser sehr gut mitgenommen wurde und mir der Einstieg leicht gemacht wurde. Innerhalb des Buches wird viel mit mathematischen und physikalischen Erklärungen gespielt. Ich bin nicht sehr versiert in diesen Gebieten, aber ich konnte die Grundsätze verstehen, da es gut eingebunden wurde. Aber auch wenn man nicht alles verstanden hat, so wie ich, dann hat es der Geschichte keinen Abbruch getan. Man musste diese Elemente nicht unbedingt zu 100% nachvollziehen, um der Handlung zu folgen. Das Setting bzw. die Atmosphäre haben mir hier auch sehr gut gefallen. Das Weltall hat schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt, sodass ich ich Sci-Fi Romane gerade deshalb so sehr liebe. Ich fand es toll, dass ich die Anspannung des Protagonisten spüren konnte und seine untergründige Angst vor dem großen Weiten. Durch den zweiten wichtigen Charakter der Geschichte, lernt man nicht nur die Erde aus einem völlig anderen Blickwinkel kennen, sondern auch einen anderen Planeten und seine Gegebenheiten. Ich hatte das Gefühl, dass der Planet und seine physikalischen Gegebenheiten sehr gut dargestellt wurden. Auch wenn ich keine Ahnung habe, ob dies realistisch wäre, konnte ich es mir beim Lesen sehr gut vorstellen und konnte so neue Welten erkunden.

 

Der Protagonist Ryland Grace erwacht ganz alleine auf einem Raumschiff. Er kann sich an nichts mehr erinnern und nur nach und nach fallen ihm die Einzelheiten zu ihm selbst, seinem Beruf, der Aufgabe und dem Schicksal der Erde wieder ein. Ich fand es toll, dass wir als Leser somit die gleichen Rahmenbedingungen hatten wie Ryland Grace selber. Man erfährt die Geschichte aus zwei Zeitsträngen. Einmal die Gegenwart und einmal Flashbacks in die Vergangenheit. So konnte ich mit ihm alles entdecken und mich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren. Ryland konnte mich definitiv überraschen. Man lernt ihn als Lehrer kennen, aber dass so viel Wissen in ihm steckt, hätte ich zu Beginn niemals gedacht. Ich fand es bewundernswert, wie einfach er so vieles berechnen konnte und somit das Überleben der Erde, aber auch das Überleben der Eridianer retten konnte. Ich glaube, dass nicht viele dazu in der Lage wären. Außerdem hat er sich sehr gut seinem Schicksal gestellt. Es war nie so geplant, dass er in dieser Situation feststeckt, aber er geht sehr gut damit um und bleibt ruhig.

Besonders Rocky, ein Eridianer, hat die Geschichte komplettiert. Ich habe ihn einfach in mein Herz geschlossen. Er ist sehr neugierig gewesen, hat schnell gelernt und Ryland geholfen wo er nur konnte. Zwischen den beiden hat sich eine tolle Freundschaft entwickelt, welche zum Ende hin noch wirklich wichtig wird.

 

Mit dem Ende habe ich am Anfang nicht gerechnet. Zum Schluss hat es sich immer mehr herauskristallisiert, weshalb ich nicht unbedingt überrascht war, aber ich fand es dennoch sehr sehr gut. Außerdem weiß Andy Weir, wie man unerwartete Wendungen einbaut. Besonders an Stellen, an denen man mit ihnen nicht gerechnet hätte. „Der Astronaut“ bekommt von mir ⭐️⭐️⭐️⭐️,5 Sterne und ich bin schon sehr gespannt auf die Umsetzung als Film.