Rezension

Sciencefiction und Krimi – eine interessante Kombination

Der letzte Mord am Ende der Welt -

Der letzte Mord am Ende der Welt
von Stuart Turton

Bewertet mit 5 Sternen

Auf 464 Seiten geht es in diesem Sciencefiction-Apokalypse-Roman um die sehr differenzierte Aufklärung eines Mordes  durch Emory und ihre Tochter Clara, die mit gesamt nur 122 Inselbewohnern ein stark strukturiertes, friedliches Zusammenleben führen. Drei Wissenschaftler wie Niema Mandripilias, 173 Jahre alt und ihr Sohn Hephaistos neben Thea Sinclair, 110 Jahr alt, überwachen nicht nur die Landwirtschaft, die Einhaltung von Regeln wie die Sperrstunde, sondern auch die Gedanken der willenlosen, manipulierten Dorfbewohner. Die Erschaffung einer Welt ohne Selbstsucht, Gier und Gewalt schwebt Niema vor mit dem Ziel der Gleichheit der Menschheit. Mit der Möglichkeit, Zugang zu den Gedanken jedes Einzelnen in dieser Gemeinschaft zu haben durch ABI - artifizielle biologische Intelligenz, werden auch Experimente hinsichtlich einer Welt ohne Leid versucht. Ein giftiger Nebel in sichtbarer Entfernung beginnt diese bewohnte Insel zu bedrohen und zum Aussterben der Menschheit zu führen, sollte nach einem Mord der Mörder nicht in 107 Stunden überführt sein. In sieben Kapiteln werden unter diesem Zeitdruck Geheimnisse, Erinnerungslücken und ausgeklügelte Spannungsmomente beschrieben, die die kritische Ermittlerin Emory mit Clara zu sinnvollen Puzzlestücken zusammenführen will.  Die bedrohliche Atmosphäre und die verschiedenen Charaktere der Wissenschaftler, Familie und wichtigen Dorfbewohner sind  gut skizziert. Diese  Sciencefiction-Welt rund um das Labor des Blackheath Instituts  mit Wachstumshülsen z.B., aber auch Weltuntergangsszenarien in einem ruinierten Inseldorf wird  mit vielen kreativen Gedanken zu Kontrolle, Macht, Manipulation, Egozentrik  stimmungsvoll bereichert.