Second-Chance mit ernsten Themen!
Bewertet mit 4 Sternen
Avery Kingsley hat sich ganz auf ihren Job als Baseball-Coach konzentriert, seit ihr Ex-Freund sie vor Jahren für seine Karriere als Profi-Baseballspieler verlassen hat. Doch plötzlich taucht Nathan wieder in ihrer Heimatstadt Honeycreek auf. Er will nicht nur seiner Familie helfen, sondern auch Avery zurückgewinnen. Dafür übernimmt er ausgerechnet den Job als Co-Coach in ihrem Team. Doch kann Avery ihm nach all den Jahren noch einmal vertrauen?
In diesem Band geht es um Avery und Nathan, die man schon im ersten Teil als Nebenfiguren kennengelernt hat. Ihre Geschichte ist eine Second Chance-Liebesgeschichte, die mich sehr berührt hat. Avery kämpft als Baseball-Trainerin in einer Männerwelt um Anerkennung und trifft dabei nach langer Zeit wieder auf ihre große Liebe Nathan. Doch sie muss sich nicht nur mit ihm auseinandersetzen, sondern auch mit ihren eigenen Problemen: Sie leidet unter Depressionen.
Brittainy C. Cherry geht sehr sensibel mit diesem Thema um. Sie zeigt, wie schwer es für Avery ist, ihren Alltag zu bewältigen. Nathan ist dabei eine große Unterstützung. Er ist ein wunderbarer Charakter – einfühlsam, geduldig und voller Liebe. Trotzdem macht das Buch deutlich, dass Heilung nicht nur durch Liebe passiert, sondern auch durch Selbsthilfe und Unterstützung von anderen. Das finde ich sehr realistisch und wichtig.
Schon der Anfang des Buches ist sehr emotional und zieht einen direkt in die Geschichte. Auch der weitere Verlauf bleibt spannend. Die Autorin schafft es, schwierige Themen mit Humor und Leichtigkeit zu verbinden. Besonders schön sind die Gespräche zwischen Avery und Nathan. Die beiden necken sich oft, was die Geschichte lebendig und unterhaltsam macht.
Auch die Nebenfiguren sind toll geschrieben. Averys Familie ist ein wichtiger Teil der Geschichte, vor allem ihr Vater, der immer für sie da ist. Wer den ersten Band gelesen hat, wird sich freuen, dass ihre Schwester Yara wieder vorkommt.
Ein weiteres Highlight ist der Schreibstil. Brittainy C. Cherry schreibt sehr gefühlvoll. Viele ihrer Sätze bleiben im Kopf, weil sie so tiefgründig sind. Man fühlt sich, als wäre man selbst Teil der Geschichte.
Es gibt aber auch ein paar Dinge, die mich nicht ganz überzeugt haben. Am Anfang spielt das Thema Depressionen eine große Rolle, aber später wird es weniger wichtig. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch mehr vertieft wird. Es gab auch einen Nebenstrang in der Geschichte, der zwar emotional war, aber nicht wirklich zur Hauptgeschichte gepasst hat. Das wirkte ein bisschen zusammenhanglos.