Rezension

seeeeeeeeehhhr spannend

Das Labyrinth erwacht - Rainer Wekwerth

Das Labyrinth erwacht
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 5 Sternen

 

Charaktere:
Kathy ist sehr hübsch, aber auch sehr oberflächlich. Sie ist ein richtiges Biest und denkt nur an ihre Vorteile. Positiv ist aber zu erwähnen, dass sie bis zum Ende des Buches eine gute Entwicklung aufweist, auch wenn ich diese nicht ganz nachvollziehen kann.
Jeb ist sehr hilfsbereit und denkt an die Gemeinschaft. Er ist loyal und beachtet immer, wie sich seine Taten auswirken könnten bevor er sie ausführt.
Jenna ist eine ganz Liebe! Sie war mir von Anfang an sympathisch, da sie auch sehr hilfsbereit ist und keine Vorteile für sich selbst fordert.
Tian ist Asiate. Er jammert gerne mal schnell, aber er fängt sich auch wieder und zeigt danach Stärke. Zu ihm kann ich nicht mehr sagen, weil ich noch keinen wirklichen Zugang zu ihm gefunden habe.
Mary wird von jedem als schwächstes Glied der Gruppe gesehen. Aber sie kann auch aus sich herausgehen und hat viel Ausdauer.
Mischa ist kein sehr auffälliger Charakter. Ich kann ihn nicht wirklich zutreffend beschreiben.
León hat unzählige Tattoos auf seinem Körper, doch niemand, auch nicht er selbst, weiß, was diese zu bedeuten haben. Er ist ein Kämpfer, der nie aufgeben würde, egal wie hart es kommt. Er ist Gewalt und Grausamkeit schon gewöhnt und das Befinden anderer Menschen ist ihm egal. Aber auch sein Charakter entwickelt sich bis zum Ende des Buches im positiven Sinne.
Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, wodurch die Spannung das Buch noch mal ein großes Stück zunimmt.

Meine Meinung:
Die sieben Jugendlichen müssen sieben Welten durchlaufen, wobei nur einer von ihnen zum Schluss übrig bleiben kann. In diesem ersten Teil der Trilogie werden von den Jugendlichen zwei Welten passiert.
Die erste Welt, die die Jugendlichen durchqueren müssen, erinnert mich sehr an Panem: Eine Steppe und ein Wald nebendran. Auch der Überlebenskampf und die damit verbundene Suche nach Wasser und Nahrung ist ein gemeinsamer Punkt. Doch damit hört es auch schon wieder auf. Die sieben Jugendlichen werden von seltsamen Wesen verfolgt, denen man besser nicht begegnen sollte. Die zweite Welt ist durch Schnee und Eis bestimmt und beinhaltet wieder deren ganz spezifische Gefahr.
Klingt alles nach einer einfachen Geschichte? – Ist sie aber nicht! Die Strukturierung der Welten ist sehr komplex. Die Reise der sieben Jugendlichen wird durch die Landschaft, deren Wetterverhältnisse und besonderen Gefahren bestimmt. Diese drei Aspekte werden sehr gut miteinander verknüpft und mit besonderen Ideen bereichert.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den sieben Charakteren. Somit kann man immer hautnah miterleben und nachvollziehen, was die jeweilige Person in der Situation fühlt und darüber denkt. Dies ist vor allem von großer Bedeutung, da sie alle sehr unterschiedlich sind und man sie somit besser kennenlernen und einen besseren Einblick in ihre Gedankenwelt erhalten kann.
Der Leser wird schon zu Beginn des Buches in die Geschichte hineingeworfen. Ich finde es sehr von Vorteil, dass es keine lange Einleitung gibt, sondern die Jugendlichen sofort mit den schlimmsten Problemen konfrontiert werden und nicht erst später in der Geschichte. Dadurch sind die Erlebnisse der sieben nie vorhersehbar, da der Leser nicht weiß, wann welches Unglück bzw. Problem auftreten wird. Der Leser erfährt, wie auch die Jugendlichen selbst, nie etwas Genaueres. Alle Informationen sind sehr vage gestreut und verraten nicht zu viel über das Labyrinth.
Durch den gelungenen Schreibstil ist das Buch sehr flüssig und leicht zu lesen. Ich hatte es unter anderem deshalb (und aufgrund des riesigen Spannunsgbogens) innerhalb eines Tages durchgelesen.
Die Spannung ist schon von Anfang an da. Der Leser fragte sich zunächst, warum genau diese sieben Jugendlichen in dieser seltsamen Welt gelandet sind. Später ist diese Frage immer noch präsent, doch die Geschehnisse und der Überlebenskampf der sieben bringt die Spannung zum Höhepunkt. Auch das fehlende Erinnerungsvermögen der Jugendlichen, ist ein großer Spannungsfaktor. Nach und nach kehren einzelne Erinnerungen zurück. Doch keiner der Jugendlichen kann sich durch diese Erinnerungsfetzen erklären, warum gerade er hier ist, wie sein früheres Leben war und vor allem, wie sein Charakter ist. Außerdem können sie diese Bruchstücke an ihr früheres Leben überhaupt nicht einsortieren - ob das ein unwichtiger Aspekt ist, oder ob er von Bedeutung ist. Die größte Frage, die sich die sieben stellen, ist, warum gerade sie in dieses „Labyrinth“ geraten sind, was sie wohl in ihrem Leben falsch gemacht haben um mit einem solchen Spiel auf Leben und Tod konfrontiert zu werden.
Das Ende ist sehr offen, da die Jugendlichen zwei Welten durchlaufen haben und kurz davor sind, in die nächste gehen zu können. Wie sie selbst, weiß der Leser nicht, was dort auf sie warten und geschehen wird.
Ich finde, die Labyrinth-Trilogie ist wie die Edelsteintrilogie ein Buch, dass gedrittelt wurde. Am liebsten würde ich jetzt schon die beiden Folgebände lesen!
Eigentlich beinhalten meine Rezensionen nie die Wertung von Cover oder Titel, da sie meiner Meinung nach nichts über den Inhalt des Buches und den Qualitäten des Autors aussagen. Doch als Leser lässt man sich von beiden beeinflussen und ich hatte auch zunächst ein Labyrinth, also einen Irrgarten, erwartet und kein Panem-ähnliches Szenario. Aber das ist kein wirklich negativer Punkt, da dies dem Leser schnell klar wird.

Fazit:
„Das Labyrinth erwacht“ kann durch einen riesigen Spannungsbogen überzeugen. Auch die Charaktervielfalt und die Fragen, was es mit dem Labyrinth und den sieben Jugendlichen auf sich hat, sprechen dafür, das Buch in einem Rutsch durchlesen zu müssen. Also: Lest es!