Rezension

Seelenverwandschaft

Blutschatten
von Kathy Reichs

Sunday Night lebt allein und zurückgezogen. Sie hat sich dazu entschieden, da sie in der Welt bereits mehrfach schwer enttäuscht wurde. Ihre einzigen Kontakte stellen ein Eichhörnchen namens Bob und ihr Ziehvater dar. Dieser konfrontiert Sunday auch mit einem länger zurückliegenden Fall, bei dem die Polizei nicht weiterkommen zu scheint. Ein fünfzehnjähriges Mädchen ist seit einem terroristischen Anschlag spurlos verschwunden und die Polizei geht davon aus, dass sie nicht mehr lebt. Ihre vermögende Großmutter will dies nicht akzeptieren und sucht nach einer Person, die Licht ins Dunkle bringen kann. Von dem Schicksal des Mädchens berührt, übernimmt Sunday den Fall, ohne zu ahnen, sich bald ihren eigenen Dämonen stellen zu müssen...
Ich habe bisher noch kein Buch der erfolgreichen Thriller-Autorin Kathy Reichs gelesen, war aber aufgrund der vielen guten Bewertungen für ihre Tempe-Brennan-Reihe sehr gespannt auf ihre neue Ermittlerin. Sie schickt mit Sunday Night sicherlich eine interessante und gewöhnungsbedürftige Person ins Rennen, aber ihre Ecken und Kanten machen aus meiner Sicht den Charakter aus. Die Autorin erzählt die Geschichte in einer temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise, der man die Erfahrung und Professionalität vieler geschriebener Thriller anmerken kann. Die Spannung wird über die rasanten Ermittlungsarbeiten und das offene Schicksal der vermissten Stella auf einem hohen Niveau gehalten, um dann in einem rasanten und gut nachvollziehbaren Finale zu enden. Die Story ist clever konzipiert und entwickelt sich zu einem komplexen und aus meiner Sicht unvorhersehbaren Szenario. 
Der gelungene Auftakt dieser geplanten neuen Reihe lässt auf weitere Fälle für Sunday Night hoffen.
"Blutschatten" konnte mich als spannender Thriller überzeugen und entwickelte sich im Verlauf des Buches für mich zu einem echten Page-Turner, Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!