Rezension

Seelenwärmer

Pandatage - James Gould-Bourn

Pandatage
von James Gould-Bourn

Bewertet mit 5 Sternen

Danny Maloony ist restlos überfordert mit dem Leben. Viel zu früh ist er Vater geworden, und dann stirbt seine Frau Liz, mit der er alles immer irgendwie hat regeln können bei einem Autounfall. Sein Sohn Will redet seit diesem Tag kein einziges Wort mehr, und Danny verliert auch noch seinen Job auf der Baustelle. Seinem Vermieter ist er schon zwei Monatsmieten schuldig, und wie es aussieht, wird dieser nicht lange zappeln und für die Eintreibung der Mietschulden auch Gewalt anwenden. Danny sieht also keinen rosigen Zeiten entgegen und hat leider auch keinen richtigen Beruf erlernt oder Verwandte, die ihm aus der Patsche helfen könnten.

Seine Geschäftsidee scheint dann auch eher eine Verzweiflungstat zu sein, als ein gut durchdachter Buisinessplan. Die Kleinkünstlerszene im Hydepark lässt ihn denken, dass er mit einem Kostüm und etwas Herumgehopse schon zu Geld kommen könne. So erwirbt er ein Pandakostüm, dass nicht hübsch aber billig ist und versucht sein Glück. Leider kann er überhaupt nicht tanzen......

In "Pandatage" gelingt es dem Autor James Gould-Bourn , dass die Leser mitfühlen und zwar nicht nur mit dem überforderten Vater, sondern auch mit dem unglücklichen Sohn, der die engste Bezugperson verloren hat, die er hatte. Sein Vater war immer arbeiten. Er kennt ihn gar nicht so wirklich, hat das Kümmern fast immer seiner Frau Liz überlassen. Die ganze Situation, so tragisch sie ist, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Dazu eine gute Prise englischer Humor, skurile aber meist liebenswerte Charaktere und voilà, ist ein besonderes Wohlfühlbuch entstanden, dass Herz und Seele wärmt. Der Autor spielt bewusst mit Klischees und trotzdem ist das Ende nicht so vorhersehbar wie man zunächst denkt. 

Dieser Debütroman ist voller Situationskomik und macht einfach Spaß. Mich hat er wunderbar unterhalten.