Rezension

Sehnsucht

Minnesota Winter - Elli H. Radinger

Minnesota Winter
von Elli H. Radinger

"Die Wildnis ist nicht ein Ort, den wir besuchen - sie ist unsere Heimat"  (Gary Snyder).

 

So empfindet der Aussteiger Greg sein abgeschiedenes Dasein in den Wäldern Nord Minnesotas. Und ebenso fühlt sich Elli Radinger, die Autorin dieses autobiographischen Romans, zu Greg und seiner Lebensweise in der Wildnis hingezogen.

Schon nach kurzer Zeit des Kennenlernens zieht sie zu ihm in die Cabin, um mit ihm sein Leben zu teilen.

 

Sehr offen und ehrlich und mit einem Schuss Humor schildert sie ihre Erlebnisse mit Greg: die romantischen Seiten des abgeschiedenen Lebens in der Wildnis mit ihm, aber auch die Probleme, die sich in ihrer Beziehung ergeben.

Denn sehr bald wird ihr klar, wie groß der Verzicht auf viele Annehmlichkeiten der Zivilisation ist und welche Entbehrungen sie auf sich nehmen muss. Ihre innere Zerrissenheit ist für den Leser durchaus nachfühlbar;  das Überleben in den Wäldern erweist sich als äußerst beschwerlich und hart, aber es beschert ihr auch zahlreiche schöne, neue Erfahrungen und das Gefühl, im Einklang mit der Natur zu sein. Aber wie gut kennt sie Greg wirklich? Was muss sie für ihre Liebe aufgeben?

 

In ihren farbigen, bildhaften Beschreibungen führt die Autorin den Leser in die stille, unberührte Landschaft Nordamerikas und lässt ihn teilhaben an ihren eindrucksvollen Beobachtungen der Tierwelt. In jeder Zeile des Buches spürt man ihre Liebe zur Natur und den wilden Tieren.

Radingers Roman ist mehr als eine Liebesgeschichte. Er erzählt von der Suche nach einem erfüllten, intensiven Leben in Harmonie mit der Natur und es gelingt ihm, auch im Leser eine gewisse Sehnsucht zu wecken ...